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Politik: Futter für die Linken

Foto: Rückeis / Montage: DP HINTER DEN LINDEN Da sage einer, die Sozis könnten nicht mit Geld umgehen. Sie hätten noch nicht mal ein Gespür für ökonomische Zusammenhänge.

Von Antje Sirleschtov

Foto: Rückeis / Montage: DP

HINTER DEN LINDEN

Da sage einer, die Sozis könnten nicht mit Geld umgehen. Sie hätten noch nicht mal ein Gespür für ökonomische Zusammenhänge. Alles ganz falsch, wie sich am Wochenende herausgestellt hat. Ausgerechnet in einem der prunkvollsten unter den historischen Gebäuden der Hauptstadt trafen sich am Sonnabend früh die Mitglieder des Forum Demokratische Linke, die Linken der Linken sozusagen, zum alljährlichen Gedankenaustausch.

Noch während ihre Mitstreiter ganz heftig über die immer weiter um sich greifende Verelendung breiter Bevölkerungsschichten diskutierten, ließ die Linken-Chefin Andrea Nahles ihren Blick durch die beeindruckenden Hallen des Berliner Abgeordnetenhauses schweifen. „Ganz schön prächtig“, murmelte sie sodann ihrem Nebenmann zu und zeigte gleich fundierte Kenntnisse der öffentlichen Finanzordnung. Dass die Hauptstädter sich solchen Luxus überhaupt leisten können. „Ist Berlin nicht eigentlich pleite?“

Mit sich selbst und ihren Kameraden ging Nahles allerdings weit weniger kritisch ins Gericht. Zum Mittagsmahl servierten sich die Kämpfer für das Soziale ein gar opulentes Menü. Neben verschiedenen Salaten und köstlich duftenden Hauptgängen gab’s sogar einen bunten Strauß süßer Nachspeisen als Balsam für die Seelen.

Und wer sich nicht nur den Bauch, sondern auch den Kopf mit Ausgesuchtem füllen wollte, dem bot das Forum noch diverse Broschüren zur gedanklichen Erbauung an. Selbige fanden allerdings weit weniger Zuspruch als die Gaumenfreuden. Nicht einmal ein Preisnachlass konnte die Genossen überzeugen, linke Literatur zu erwerben, deren Verfallsdatum zum Teil schon ziemlich weit überschritten war.

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