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G8 Gabriel

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G-8-Gipfel: "Erfolge werden sehr schwer sein"

Umweltminister Gabriel bezweifelt die Erfolgschancen des G-8-Gipfels. Die US-Regierung lasse eine Einigung auf Klimaschutzziele bisher nicht zu. Schon im Vorfeld der Konferenz gibt es Verstimmungen.

Berlin - "Die Verhandlungen werden mehr als schwierig", sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "In den zentralen Fragen des Klimaschutzes scheinen bisher vor allem die Amerikaner nicht bewegungsbereit zu sein." Bei der Vorbereitung möglicher Gipfel-Ergebnisse waren zwischen den Regierungen gravierende Verstimmungen aufgetreten. Heftige Vorwürfe aus der US-Regierung an die Bundesregierung wurden der Deutschen Presse-Agentur dpa aus gut unterrichteten Kreisen bestätigt.

Das zeigt sich besonders in einem Vorspann zur Beschreibung der dpa vorliegenden US-Position zur Vorbereitung des G-8-Abschlussdokuments. Darin heißt es: "Die Behandlung des Klimawandels läuft unserer allgemeinen Position zuwider und überschreitet "rote Linien" bei Begriffen, denen wir einfach nicht zustimmen können." Für Diplomaten ungewöhnlich deutlich wird schließlich festgestellt: "Wir haben versucht, behutsam vorzugehen, aber wir können nur bis zu einem gewissen Punkt gehen angesichts unserer fundamentalen Opposition zur deutschen Position." Deutsche Vorschläge zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Kohlendioxid-Handel seien "mit dem Ansatz des Präsidenten zum Klimaschutz unvereinbar".

Kommt es zum Eklat?

Im deutschen Entwurf für die Abschlusserklärung ist als Zielsetzung eine weltweite Begrenzung der weiteren Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf zwei Grad Celsius vorgesehen. Außerdem werden eine Halbierung der Kohlendioxid-Emissionen bis 2050 und der Ausbau alternativer Energien bis 2020 um 20 Prozent gefordert. Experten äußerten die Erwartung, dass es auf dem Gipfel zum Eklat kommen könnte, wenn es Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Vorsitzender nicht gelinge, US-Präsident George W. Bush zu substanziellen Zusagen zur Vermeidung einer Klimakatastrophe zu bewegen.

Laut Gabriel wünschen sich auch in den USA viele eine andere Klimapolitik. "Leider verschließt sich die Regierung in Washington noch dieser Bewegung. Deshalb werden Erfolge in Heiligendamm sehr schwer sein", sagte der Umweltminister. (tso/dpa)

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