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G8-Gipfel: Merkel will Globalisierungsgegner einbinden

Die Bundesregierung plant offenbar ein umfangreiches Programm für Globalisierungskritiker rund um den G8-Gipfel im Juni 2007 in Heiligendamm. Auch beim Treffen der Staats- und Regierungschefs sollen globale Ungleichheiten im Mittelpunkt stehen.

Heiligendamm - Die Bundesregierung setzt vor dem G8-Gipfel in Heiligendamm im Juni 2007 auf einen verstärkten Dialog mit Globalisierungskritikern. Es sei das Ziel von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Anliegen der Globalisierungsgegner auch im Kreise der Staatschefs zu thematisieren, sagte Merkels Berater für den Weltwirtschaftsgipfel, Bernd Pfaffenbach.

Man suche daher den Kontakt zu Organisatoren wie Bob Geldof, die im Umfeld des Treffens friedliche Gegenveranstaltungen vorbereiteten. "Wir gehen daher von einem vergleichsweise eher geringen Störpotenzial aus", sagte Pfaffenbach.

Geplant seien zudem vier Großveranstaltungen mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen, sagte Pfaffenbach weiter. Am Rande des Gipfels sollen Jugendliche der acht G8-Staaten die Gelegenheit bekommen, mit den Staats- und Regierungschefs zu sprechen.

Globale Ungleichheiten Schwerpunkt des Gipfels

Die Bundeskanzlerin wolle den Abbau globaler Ungleichheiten und die Entwicklungshilfe für Afrika zu Schwerpunktthemen des Gipfels machen, sagte Pfaffenbach. Darüber hinaus sollen auch so genannte Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrika in den Gipfel integriert werden. Eine Aufnahme dieser Staaten stehe jedoch derzeit nicht zur Debatte.

Die Sicherheitskosten für den Gipfel werden nach Angaben von Land und Bund etwa 92 Millionen Euro betragen, von denen der Bund rund 23 Millionen Euro übernimmt. Sollte der Kostenrahmen überschritten werden, werde sich der Bund daran beteiligen, versicherte Pfaffenbach.

Mecklenburg-Vorpommern erhofft sich Imagegewinn

Der Landestourismusverband kündigte eine Marketingoffensive an. Geplant seien mehrere Rundreisen für ausländische Journalisten, ein so genannter T8-Gipfel mit Vertretern von Tourismusverbänden, ein Treffen der Botschafter sowie mehrere kulturelle Veranstaltungen, sagte Geschäftsführer Bernd Fischer. Für die zu erwartenden rund 100.000 Globalisierungsgegner werde eine Sonderbroschüre herausgegeben.

Der Chef der Schweriner Staatskanzlei, Reinhard Meyer, verwies auf die "einzigartige Chance für Mecklenburg-Vorpommern, sich weltweit vorstellen zu können". Der Gipfel zu Beginn der Urlaubssaison könne längerfristig zu einem Imagegewinn für die Tourismusbranche führen, sagte er.

(Von Ralph Sommer, ddp)

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