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Wolfgang Schäuble.

© REUTERS

Gabriel und Schäuble: Streit ums Geld

Der Finanzminister findet Sigmar Gabriels Vorstoß zu einem Sozialpaket für Deutsche "erbarmungswürdig". Beide sind getroffen. Zu Recht. Ein Kurzkommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Wahrscheinlich hat er „erbärmlich“ sagen wollen und dann das Wort abzuschwächen versucht, auf „erbarmungswürdig“. Was schon hart genug ist. Will sagen: Wolfgang Schäuble und Sigmar Gabriel – dieser Streit endet nicht nach einem Tag. Einmal, weil die SPD von Schäubles Angriff getroffen ist, zum Zweiten, weil auch die CDU sich verletzt fühlt.

Schäuble sieht sich als verstockter Alter dargestellt

Da hat sie – aus ihrer Sicht – so vieles für die Gesellschaft gemacht, hat der SPD so vieles ermöglicht, Mütterrente, Mindestlohn, anderes, und dann das: Schäuble wird als verstockter Alter dargestellt, der das Staatssäckel bewachend eine gute Zukunft boykottiert. Kein Wunder, dass der Finanzminister das nicht auf sich sitzen lassen will. Zumal es ein Grundsatzthema ist. Denn Zukunft bedeutet auch, nicht noch mehr Schulden für kommende Generationen anzuhäufen. Bedeutet, das Grundgesetz zu beachten. Bedeutet außerdem, in Hunderten von Milliarden Jahresetat fantasievoll umzuschichten, wenn es die Koalitionäre für nötig halten. Dass den Deutschen geholfen werden muss, damit den Flüchtlingen geholfen werden kann – wäre es so, wäre es: zum Erbarmen. Oder erbärmlich. Der Streit geht weiter.

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