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Politik: Gas zu teuer: Kunden wollen klagen

Berlin Der Widerstand gegen die Gaspreiserhöhungen wird stärker. Die Verbraucherzentrale (VZ) Berlin prüft jetzt, ob sie nach dem Vorbild der Hamburger Verbraucherschützer auch in Berlin Sammelklagen von Gaskunden bündelt und betreut.

Berlin Der Widerstand gegen die Gaspreiserhöhungen wird stärker. Die Verbraucherzentrale (VZ) Berlin prüft jetzt, ob sie nach dem Vorbild der Hamburger Verbraucherschützer auch in Berlin Sammelklagen von Gaskunden bündelt und betreut. Eine Entscheidung falle bis spätestens Ende des Monats, sagte der Rechtsexperte der VZ, Bernd Ruschinzik, dem Tagesspiegel. Auch die Verbraucherzentralen in Thüringen und Sachsen haben die Verbraucher aufgefordert, sich an Sammelklagen zu beteiligen.

Sollten die Klagen auch in letzter Instanz erfolgreich sein, könnten davon auch Kunden profitieren, die gar nicht geklagt haben, sagte Günter Hörmann, Geschäftsführer der VZ Hamburg: „Alle Verbraucher könnten dann im Nachhinein die überzahlten Beträge zurückfordern.“ Das Landgericht Hamburg hatte dem Versorger Eon Hanse am Donnerstag aufgegeben, seine Preiskalkulation offen zu legen. Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) rief Gaskunden zu weiteren Klagen gegen die Energiekonzerne auf. „Die Erhöhung der Gaspreise ist offensichtlich nicht begründet“, sagte sie der „Welt“.

Nach Informationen des Tagesspiegel steigen die Gaspreise in Berlin zum Teil noch stärker als von der Gasag angegeben. So müssen die rund 6000 Kunden, die sich für einen Fixtarif entschieden haben, ab Oktober 0,9 Cent je Kilowattstunde (kWh) mehr bezahlen. Die Gasag hatte lediglich von einem Plus um 0,5 Cent gesprochen. Dies gilt jedoch nur für die flexiblen Vario-Tarife. Beim Fixtarif ergeben sich so für einen durchschnittlichen Haushalt Mehrkosten von 208,80 Euro pro Jahr. Die Gasag hatte lediglich ein Plus von 116 Euro eingeräumt. Auch bei der prozentualen Preissteigerung hat die Gasag einen Teil der Wahrheit verschwiegen. Denn beim Fixpreis – inklusive Grundpreis – beträgt das Plus 21 Prozent. Die Gasag hatte lediglich von „maximal 11,8 Prozent“ gesprochen.awm/hej

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