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Gasstreit: Putin und Lukaschenko verhandeln

Im Streit um die Anhebung der Gaspreise für Weißrussland suchen Russlands Präsident Wladimir Putin und sein weißrussischer Kollege Alexander Lukaschenko einen Ausweg.

Moskau - Ein Sprecher des russischen Energiekonzerns Gazprom bekräftigte vor dem Treffen in Moskau die harte Haltung gegenüber dem Nachbarland: "Gemäß internationalen Geschäftsregeln: ohne Vertrag keine Lieferung". Es gebe aber noch Aussicht auf eine Verhandlungslösung. Die Beziehungen zwischen Moskau und Minsk sind seit Monaten gespannt, nachdem Gazprom eine Vervierfachung des Gaspreises ab 2007 angekündigt hatte. Als Alternative brachte der Konzern eine größere Beteiligung an dem weißrussischen Gasversorger Beltransgaz ins Spiel. Präsident Lukaschenko drohte mit einem Abbruch der Beziehungen zum mächtigen Nachbarn.

Putin hatte Ende November in der weißrussischen Hauptstadt Minsk gesagt, Gazprom und Beltransgaz würden ein gemeinsames Unternehmen gründen. Einzelheiten müssten jedoch noch ausgehandelt werden. Vor dem Treffen am Freitag sprach Putin von einem losen Zusammenschluss.

Weißrussland ist enorm abhängig von der wirtschaftlichen Unterstützung durch Russland. Bislang beträgt der Preis für tausend Kubikmeter russisches Gas nur 46 Dollar (knapp 35 Euro). Er liegt damit weit unter dem durchschnittlichen Exportpreis von derzeit 257 Dollar, den Gazprom von ausländischen Kunden verlangt. Ab 2007 soll Minsk 200 Dollar pro tausend Kubikmeter Gas zahlen. Laut Beobachtern nutzt Russland den Gaspreis als Druckmittel, weil Moskau eine größere Kontrolle über die weißrussischen Pipelines Richtung Westeuropa anstrebe. Erst im Januar hatte Russland im Gasstreit mit der Ukraine zeitweilig die Lieferungen eingestellt. Davon war auch die EU betroffen. (tso/AFP)

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