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Gasstreit: Russland dreht Ukraine wieder den Hahn ab

Russland erhöht erneut den Druck auf sein Nachbarland Ukraine. Der Aufsichtsratschef des Staatskonzerns Gazprom, Präsidentschaftskandidat Medwedew, demonstriert damit kurz vor der Wahl am Sonntag seine Stärke.

Nach einem erneuten Aufflammen des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine hat der russische Staatskonzern Gazprom eine Verringerung seiner Lieferungen angekündigt. Die Verhandlungen mit dem ukrainischen Staatsunternehmen Naftogaz am Donnerstag und Freitag seien ohne Ergebnisse geblieben, erklärte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprianow in Moskau. "In Anbetracht dessen, dass die Lage in eine Sackgasse geraten ist, wird Gazprom, um seine wirtschaftlichen Interessen zu schützen, die Gaslieferungen an die ukrainischen Verbraucher um 25 Prozent verringern". Die Liefereinschränkung soll am Montag um 10 Uhr Ortszeit in Kraft treten.

Der Streit zwischen Gazprom und Naftogaz schien zunächst beigelegt, nachdem die Ukraine sich vor knapp drei Wochen grundsätzlich zur Zahlung einer Milliardenschuld an den russischen Energiekonzern bereit erklärt hatte. Sie machte jedoch zur Bedingung, dass die Zwischenhändler-Gesellschaft Rosukrunergo nicht mehr an dem Gashandel beteiligt werde. Der Aufsichtsratschef von Gazprom, Dmitri Medwedew, ist Favorit der russischen Präsidentschaftswahl am Sonntag.

Die Ukraine bezieht drei Viertel ihres Gasbedarfs aus Zentralasien und ein Viertel aus Russland. Sämtliche Lieferungen erfolgen über Pipelines durch Russland. Russland hatte der Ukraine vor rund zwei Jahren zwischenzeitlich den Gashahn zugedreht. Das hatte auch zu Engpässen bei den Lieferungen nach Deutschland geführt. (ut/AFP)

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