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Spezialisten der israelischen Polizei untersuchen einen Sprengkörper im Süden Israels in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen.

© dapd

Gazastreifen: Fünf Tote nach Gefechten zwischen Israelis und Palästinensern

Im Gazastreifen ist die Gewalt am Wochenende erneut eskaliert. Nach Raketenangriffen auf Israel reagierte die Armee mit Gegenangriffen, insgesamt wurden fünf Palästinenser getötet. Verletzte gab es auf beiden Seiten.

Im Gazastreifen ist die Gewalt am Wochenende eskaliert. Am Samstag wurden fünf Palästinenser getötet und vier israelische Soldaten verletzt, wie beide Seiten mitteilten. Die israelische Luftwaffe griff in der Nacht zum Sonntag sechs Mal Ziele im Norden und Osten von Gaza-Stadt sowie im südlichen Gazastreifen an, wobei zwei Palästinenser verletzt wurden. Bei einem Luftsangriff der israelischen Armee im nördlichen Gazastreifen wurden nach palästinensischen Angaben am Samstagabend ein Palästinenser getötet und zwei weitere verletzt. Damit stieg die Zahl der seit Samstagnachmittag im Gazastreifen durch israelische Soldaten getötete Palästinenser auf fünf. Der zuletzt getötete 20-jährige Palästinenser war ein Kämpfer der Al-Kuds-Brigaden der Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, wie diese mitteilte.

Die israelische Armee erklärte zum jüngsten Vorfall, ihr Ziel sei eine „Einheit im Norden des Gazastreifens“ gewesen, die „Raketen auf den Süden Israels abgefeuert“ habe. Insgesamt seien 25 Raketen abgeschossen worden, ohne dass Menschen zu Schaden gekommen oder größere Sachschäden angerichtet worden seien.

Am Samstagnachmittag wurden bei einem israelischen Artillerieangriff vier Palästinenser im Alter zwischen 15 und 20 Jahren getötet und etwa 30 verletzt, wie der Gesundheitsdienst der im Gazastreifen regierenden Hamas bekannt gab. Augenzeugen zufolge hatten zuvor palästinensische Kämpfer vom Gazastreifen aus eine Rakete auf ein nahe der Grenze fahrendes israelisches Militärfahrzeug abgefeuert. Nach Angaben des israelischen Armeeradios explodierte der Jeep. Zu dem Angriff bekannte sich am Abend der bewaffnete Arm der Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP).

"Eine Panzerrakete wurde gegen israelische Soldaten abgefeuert, die auf einer normalen Routinefahrt waren“, erklärte die Armee. Die Soldaten hätten das Feuer erwidert, vier von ihnen seien verletzt worden. Anschließend griff Israel den Angaben zufolge mehrere Ziele im Gazastreifen an. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak sagte, die Armee habe bereits „hart zurückgeschlagen“, und in den kommenden Tagen seien „zusätzliche Antworten“ zu erwarten.

Die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Israel und bewaffneten Palästinensergruppen im Gazastreifen nahmen in jüngster Zeit wieder deutlich zu. Israel droht regelmäßig mit einem Militäroffensive gegen das Palästinensergebiet nach dem Modell der „Operation gegossenes Blei“ vom Dezember 2008 / Januar 2009. Dabei waren auf palästinensischer Seite mehr als 1400 Tote zu beklagen, darunter viele Frauen und Kinder. Auf israelischer Seite gab 13 Tote, darunter zehn Soldaten. (AFP)

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