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© AFP

Gazastreifen: Palästinenser stürmen Grenzposten nach Ägypten

Seit Tagen hat Israel den Gazastreifen abgeriegelt und damit 800.000 Bewohner von der Außenwelt abgeschnitten. Hunderte Palästinenser stürmten heute den einzigen Grenzübergang, der nicht von Israel kontrolliert wird.

Die Palästinenser drangen bei der Stürmung des Grenzübergangs auf die ägyptische Seite vor. Nach Augenzeugenberichten wurden bei Schießereien mindestens vier Bewohner des Gazastreifens verletzt. Die ägyptischen Sicherheitskräfte bestätigten, dass die Situation außer Kontrolle geriet.

Ägyptische Milizionäre sind von den anstürmenden Menschen überrannt worden. Unter den Demonstranten, die sich an dem Grenzposten versammelt hatten, waren zahlreiche Frauen. Schüsse wurden nach Augenzeugenberichten sowohl von ägyptischen Sicherheitskräften als auch von Palästinensern abgefeuert.

Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen geht offenbar weiter

Die Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen ist seit Donnerstag abgeriegelt. Der Grenzposten Rafah ist derzeit die einzige Möglichkeit für Palästinenser aus dem Streifen, ins Ausland zu kommen. Die Abriegelung durch Israel erfolgte mit der Begründung, dass von dort Raketen auf den Süden Israels abgefeuert wurden. Im Gazastreifen hat seit Juni die radikalislamische Hamas die Macht inne.

Israel hat heute eine einmalige Lieferung von Treibstoff und Medikamenten gestattet. Damit hatten nach rund 40 Stunden Unterbrechung 800.000 Palästinenser in Gaza wieder Strom. Infolge der Blockade hatte das einzige Kraftwerk im Gazastreifen am Sonntagabend schließen müssen. Ein Mitarbeiter des israelischen Verteidigungsministeriums bestätigte, zwei Grenzübergänge seien für Lastwagen mit Treibstoff sowie für Lieferungen von Medikamenten und humanitärer Hilfe geöffnet worden.

Nach den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert soll die Blockade erst aufgehoben werden, wenn militante Palästinenser den Beschuss Israels einstellen. Am Morgen schlugen nach Rundfunkberichten erneut vier Kassam-Raketen im israelischen Grenzgebiet ein. (ho/AFP)


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