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Gazastreifen: Wachsende Spannungen

Nach dem israelischen Abzug aus dem Gazastreifen verschärfen sich an der palästinensisch-ägyptischen Grenze die Spannungen.

Gaza/Kairo - Die ägyptische Polizei forderte am Mittwoch alle Palästinenser, die nach dem Abzug der israelischen Armee über die Grenze nach Ägypten gekommen sind, zur Rückkehr in den Gazastreifen auf. Wer nach Ablauf einer Frist aufgegriffen werde, müsse mit seiner Festnahme rechnen. Tausende Palästinenser waren seit Montag in das ägyptische Rafah gekommen, wo viele von ihnen Verwandte haben.

Israel forderte Ägypten auf, die Grenze zum palästinensischen Gazastreifen wieder hermetisch zu schließen. Palästinenser nutzten die offene Grenze, um Waffen in den Gazastreifen zu schmuggeln, sagte ein Berater von Verteidigungsminister Schaul Mofas am Mittwoch dem israelischen Rundfunk. Der frühere Botschafter Israels in Ägypten, Zvi Masel, sagte, es gebe ein Chaos an der Grenze. Den ägyptischen Soldaten bleibe letztlich keine Wahl, als das Feuer auf Eindringlinge zu eröffnen.

Mitglieder der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas sprengten an der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten einen Durchgang in die Sperranlage. Augenzeugen berichteten, sie hätten die dort stationierten palästinensischen Polizisten aufgefordert, Palästinenser aus Ägypten zurück in den Gazastreifen zu lassen. Sie drohten an, die Grenzbefestigung auch an anderen Stellen zu durchlöchern, sollte der Durchgang geschlossen werden.

Palästinensische Abgeordnete forderten angesichts der wachsenden Gesetzlosigkeit im Gazastreifen den Rücktritt der Regierung Mahmud Abbas. Die Palästinensische Autonomiebehörde sei an der Aufgabe gescheitert, «die Straße unter Kontrolle zu bringen», sagte Parlamentspräsident Rauhi Fattuh.

Israelische Soldaten erschossen im Westjordanland einen 19jährigen Palästinenser, der zusammen mit anderen die Militärs mit Steinen und Flaschen beworfen hatte. ()

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