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Heute sitzt Deutschland auf der Anklagebank. Orden aus der Zeit des Ersten Weltkriegs im Stadtgeschichtsmuseum Erfurt.

© dpa

Exklusiv

Gedenken an den Ersten Weltkrieg: Historiker wirft Bundesregierung "Hilflosigkeit und Untätigkeit" vor

Es war die Urkatastrophe des 20. Jahrhundert. Der Beginn des Ersten Weltkrieges jährt sich in 2014 zum 100. Mal. Und die Bundesregierung tut nichts, sagt der Historiker Edgar Wolfrum.

Der Historiker Edgar Wolfrum hat der Bundesregierung "Hilflosigkeit und Untätigkeit" im Umgang mit der Erinnerung an den Ersten Weltkrieg vorgeworfen. Andere europäische Länder hätten schon vor Jahren Historikerkommissionen zum Ersten Weltkrieg eingesetzt, planten Gedenkfeiern und bauten neue Museen, sagte der Heidelberger Professor und Experte für deutsche Gedenkkultur dem Tagesspiegel. "Die Bundesregierung hat viel zu lange einfach nichts gemacht", sagte Wolfrum und fügte hinzu: "Aber wegducken kann man sich bei diesem Thema nicht." 

Historiker Edgar Wolfrum.
Historiker Edgar Wolfrum.

© Universität Heidelberg

Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Markus Meckel, hat eine zentrale Gedenkfeier des Bundestages zur Erinnerung an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges vorgeschlagen. "Es reicht nicht, dass Repräsentanten Deutschlands in diesem Jahr an Veranstaltungen in anderen Weltkriegsländer teilnehmen", sagte der frühere SPD-Politiker und DDR-Außenminister dem Tagesspiegel. Der Bundestag solle in der letzten Sitzungswoche vor der Sommerpause auch Redner und Gästen aus dem Ausland einladen und damit "deutlich machen, dass und wie wir diese Ereignisse in europäischer Perspektive erinnern wollen".

Das ausführliche Interview mit dem Historiker Edgar Wolfrum können Sie in unserem E-Paper oder unserer gedruckten Freitagausgabe lesen.

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