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Politik: Gedenken an ermordete Sinti und Roma

Auschwitz Die Bundesregierung will die Fertigstellung eines Mahnmals für die Ermordung von Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten voranbringen. Das sagte Umweltminister Jürgen Trittin bei einer Gedenkfeier der Sinti und Roma im polnischen Auschwitz am Montag.

Auschwitz Die Bundesregierung will die Fertigstellung eines Mahnmals für die Ermordung von Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten voranbringen. Das sagte Umweltminister Jürgen Trittin bei einer Gedenkfeier der Sinti und Roma im polnischen Auschwitz am Montag. Die Gedenkfeier fand anlässlich des 60. Jahrestages der Auflösung des „Zigeunerlagers“ im früheren Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau statt. Dort waren während der NS-Diktatur 20 000 Sinti und Roma ermordet worden. In ganz Europa insgesamt waren es 500 000 Angehörige dieser Gruppen. Im Auftrag der Bundesregierung sagte Trittin zu, dass Vertreter der Roma und Sinti für die Auswahl der Inschrift und Gestaltung des Mahnmals mitverantwortlich sein sollen. Der Vorsitzende des Zentralrates, Romani Rose, hatte gefordert, dass auf dem Denkmal in Reichstagsnähe ein Zitat von Altbundespräsident Roman Herzog zu lesen sein soll, in dem ihre Verfolgung mit dem Genozid an den Juden verglichen wird. Kritiker hatten darin eine unzulässige Gleichsetzung gesehen.

Vor Vertretern von Sinti und Roma mahnte Trittin, die Ermordung der letzten 3000 Sinti und Roma am 2. August 1944 in Auschwitz-Birkenau zum Anlass zu nehmen, sich gegen Ausgrenzung und Verfolgung dieser Gruppe zu stellen. Ausdrücklich verurteilte Trittin Vorkommnisse wie in Zittau in diesem Frühling. Von dort war eine Gruppe Roma geflüchtet, nachdem sie von der Bevölkerung wochenlang beschimpft und in der Lokalpresse mit „Müll“ in Verbindung gebracht worden war. asi

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