zum Hauptinhalt
Bei Gefechten an der Grenze zwischen Israel und Libanon kamen am Mittwoch drei Menschen ums Leben.

© dpa

Gefechte an Grenze zwischen Israel und Libanon: Spanien macht Israel für Tod von Blauhelm-Soldat verantwortlich

Am Mittwoch starben drei Menschen an einer der ältesten Frontlinien der Welt, der Grenze zwischen Israel und Libanon. Einer von ihnen war ein Spanier, der unter der Fahne der UN Frieden bringen sollte. Wer ist für seinen Tod verantwortlich?

Nach den Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und Libanon hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon alle Seiten zu größter Zurückhaltung aufgerufen. „Alle Parteien sollten von jeder Handlung Abstand nehmen, die die Stabilität in der Region untergraben könnte“, sagte Ban am Mittwoch (Ortszeit) in New York. Jeder solle verantwortungsvoll handeln und jede Eskalation in der ohnehin gespannten Situation vermeiden. Er sei tief besorgt über die Verletzungen der Waffenstillstandsabkommen.

Spanien hat indes Israel für den Tod eines spanischen UN-Soldaten bei Gefechten im Grenzgebiet zum Libanon verantwortlich gemacht. Der Blauhelm-Soldat sei aufgrund der "Eskalation der Gewalt" in der Region gestorben und "die israelische Seite" sei dafür verantwortlich, sagte Spaniens UN-Botschafter Román Oyarzun am Mittwoch vor Journalisten am UN-Sitz in New York. Er habe während des Dringlichkeitstreffens zu dem Vorfall eine Untersuchung gefordert, fügte er hinzu.

Die libanesische Hisbollah-Miliz hatte bei einem Angriff auf ein israelisches Fahrzeug zwei Soldaten getötet. Vermutlich bei einem israelischen Artillerie-Gegenschlag kam wenig später ein spanischer UN-Blauhelm-Soldat ums Leben. Der Gefreite gehörte zur United Nations Interim Force in Lebanon (Unifil), die trotz ihres Namens seit 37 Jahren an der Grenze steht. Der israelische Rundfunk sprach nach den Vorfällen von den schlimmsten Gefechten seit knapp zehn Jahren.

Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen kritisierte den Tod des Blauhelmsoldaten, eine Schuldzuweisung vermied er aber. Der Rat verurteile den Angriff auf das Schärfste, sagte Chiles UN-Botschafter Cristian Barros Melet, der in diesem Monat Präsident des mächtigsten UN-Gremiums ist, nach einer Dringlichkeitssitzung in New York. Einen Verantwortlichen nannte er nicht. Spaniens UN-Botschafter Roman Oyarzun Marchesi sagte, der Beschuss sei „von der Seite Israels“ gekommen.

Israelische Streitkräfte in Alarmbereitschaft

Die USA betonten nach dem Hisbollah-Angriff „Israels legitimes Recht auf Selbstverteidigung“. Zugleich verurteilte das Außenamt in Washington den Beschuss, bei dem zwei israelische Soldaten starben. Sprecherin Jen Psaki rief alle Konfliktparteien zu Besonnenheit auf.

Israels Streitkräfte sind nach einem Luftangriff auf der syrischen Seite der nördlichen Golanhöhen in erhöhter Alarmbereitschaft. Bei dem Angriff, der Israel zugeschrieben wird, waren am 18. Januar ein iranischer General und mindestens sechs Hisbollah-Kämpfer getötet worden. Der Iran drohte Israel mit „verheerenden Blitzschlägen“. Auch die Hisbollah kündigte anschließend Vergeltung an. (dpa, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false