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Gefechte: Islamisten erobern Stadt in Somalia

Islamische Rebellen haben die somalische Hafenstadt Kismayo am Freitag nach dreitägigen Gefechten mit bis zu 70 Toten unter ihre Kontrolle gebracht. Tausende Menschen sind offenbar geflohen, Leichen sollen in den Straßen liegen.

Ein Stammesführer in der Stadt sagte auf Anfrage, mindestens 50 Menschen seien ums Leben gekommen und mehr als 100 Menschen verletzt worden. Der britische Sender BBC sprach sogar von 70 Toten in der Hafenstadt, die 500 Kilometer südlich von Mogadischu liegt. Mehr als 3000 Menschen sollen vor den Kämpfen geflohen sein.

Die Gefechte in Kismayo seien am Mittwoch ausgebrochen, nachdem Milizen eines Clans mit ihrem Fahrzeug auf eine Mine gefahren waren, berichtete der somalische Radiosender Garowe auf seiner Website. In den Straßen lägen Leichen.

Seit 1991 keine stabile Regierung mehr in Somalia

Am Donnerstag war es in der Hauptstadt Mogadischu zu Kämpfen zwischen Regierungssoldaten und deren äthiopischen Verbündeten mit islamischen Milizen gekommen. Mehr als 20 Menschen starben, als Regierungstruppen einen belebten Markt unter Feuer nahmen, wie die somalische Nachrichtenagentur Shabelle am Freitag berichtete.

Äthiopien hatte Ende 2006 die Truppen der Übergangsregierung beim Sturz der islamischen Milizen unterstützt, die damals weite Teile des Landes am Horn von Afrika unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Seitdem führen die islamischen Rebellen einen Guerillakrieg gegen die Regierungstruppen und ihre Verbündeten. Somalia hat seit dem Sturz des Diktators Siad Barre im Jahr 1991 keine stabile Regierung mehr. (saw/dpa)

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