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Politik: Gegen den Wirtschaftsfachmann Günther Kleiber wurde ein Korruptionsverfahren bereits eingestellt

Günther Kleiber (68) war neben Günter Mittag zuletzt der führende Wirtschaftsexperte im Politbüro, dem er seit 1984 angehörte. Er war zugleich auch stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats und lange Zeit für Schlüsselwirtschaften wie etwa Mikro-Elektronik zuständig.

Günther Kleiber (68) war neben Günter Mittag zuletzt der führende Wirtschaftsexperte im Politbüro, dem er seit 1984 angehörte. Er war zugleich auch stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats und lange Zeit für Schlüsselwirtschaften wie etwa Mikro-Elektronik zuständig. Seit 1986 war Kleiber als Nachfolger von Gerhard Weiss in Moskau ständiger Vertreter der DDR beim Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW), dem ziemlich ineffektiven Koordinierungsorgan der sozialistischen Wirtschaft im Verbund der einzelnen Länder. Stellvertreter von Ministerpräsident Willi Stoph wurde er im November 1988. Am 8. Dezember 1990 wurde Kleiber mit anderen SED-Funktionären wegen Amtsmissbrauchs, Korruption und persönlicher Bereicherung verhaftet. Kleibert hatte unter anderem seinem Sohn zu einem aufwendigen Zuhause verholfen. Das Verfahren wurde schließlich eingestellt. Im "Politbüroprozess" gab sich Kleibert sehr zurückhaltend. Für die Grenze sei er als Wirtschaftsmann nicht zuständig gewesen, von den Opfern habe er aber gewusst, betonte er. Im Gegensatz zu Krenz bezeichnete er das Verfahren als sachlich und fair, allerdings bezeichnete er sich "im Sinne der Anklage für unschuldig". Günther Kleibert ist verheiratet und hat zwei Söhne.

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