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Grünen-Europaabgeordnete Rebecca Harms.

© dpa

Gegen Inhaftierung Timoschenkos: Grüne protestieren mit Transparent bei EM-Spiel

Den Klassiker Holland - Deutschland nutzten die grünen Europaabgeordneten Rebecca Harms und Werner Schulz für eine Protestaktion gegen die Inhaftierung Julia Timoschenkos.

Mit selbstgefertigten Protestbannern haben zwei Grünen-Europaabgeordnete beim EM-Spiel Holland - Deutschland den Umgang mit Julia Timoschenko und anderen Oppositionellen in der Ukraine angeprangert. Gemeinsam mit 50 weiteren Menschen hielten Rebecca Harms und Werner Schulz beim Abspielen der Hymnen in der VIP-Loge des Stadions von Charkiw zwei Bettlaken in die Höhe, auf denen stand: „Release all political prisoners“ (Lasst alle politischen Gefangenen frei) und „Fairplay in football and politics“ (Fairplay im Fußball und der Politik). "Wir haben mit dem Plakat bewusst den Bezug zum Fußball gesucht", sagte Rebecca Harms nach dem Spiel dem Tagesspiegel.

Die erkrankte Timoschenko wird nur wenige Kilometer entfernt vom Stadion in einer Klinik festgehalten. Am Donnerstag wollten Harms und Schulz sie besuchen. „Unsere Plakataktion verstehen wir als Appell, dass alle Demokraten uns unterstützen“, sagte Harms der Nachrichtenagentur dapd. Fußballschauen und ein Bewusstsein für Demokratie und Menschenrechte müssten einhergehen.

Schulz sagte, das Treffen mit Timoschenko habe das Ziel, „dass sich die Öffentlichkeit nach der EM nicht von dem politischen Geschehen in der Ukraine abwendet“. Timoschenko werde aus politischen Gründen weggesperrt.

Der Grund dafür sei ein „Gemisch aus Rache und Angst“. Schulz rief die Europäische Union zu einem härteren Kurs gegenüber der Regierung in Kiew auf. Er hatte die Bettlaken in einem Rucksack ins Stadion geschmuggelt.

Die beiden deutschen Politiker wollten Timoschenko ursprünglich vor der Partie der Nationalelf gegen die Niederlande besuchen. Wegen eines Blitzeinschlags mussten die Politiker jedoch ihr Flugzeug wechseln und verspäteten sich. (Tsp/dapd)

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