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Polizei und Gegendemonstranten stehen sich in Köln gegenüber.

© dpa

Gegendemonstration in Köln: Zehntausend Menschen protestieren gegen Hogesa

Rund 10.000 Gegendemonstranten protestierten in Köln gegen die Kundgebung der "Hooligans gegen Salafisten" (Hogesa). Nur vereinzelt kam es am Nachmittag zu Auseinandersetzungen.

In Köln haben am Sonntag mehr als 10 000 Menschen gegen eine Kundgebung der fremdenfeindlichen Gruppierung „Hooligans gegen Salafisten“ demonstriert. An der „Hogesa“-Versammlung selbst beteiligten sich etwa 1000 Teilnehmer. Die Polizei trennte beide Lager mit einem Großaufgebot voneinander. Beide Kundgebungen fanden auf verschiedenen Seiten des Bahnhofs Köln-Deutz statt. Die „Hogesa“-Demonstration dauerte am späten Nachmittag noch.

Vereinzelt kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Hooligans und Gegendemonstranten aus dem linken Lager. Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen linksautonome Demonstranten ein, um sie von Attacken auf Teilnehmer der „Hogesa“-Kundgebung abzuhalten. Es habe Festnahmen gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Zahlen nannte er nicht.

Zu der Gegenkundgebung waren nach Einschätzung von Beobachtern mehr als 10 000 Menschen aus dem bürgerlichen Lager gezogen. Die Stimmung war dort entspannt und friedlich. Auf Bannern und Transparenten war „Kein Mensch ist illegal“ oder „Refugees welcome“ zu lesen. Unter dem Motto „Schützt Flüchtlinge und Menschenwürde“ hatte ein Bündnis aus mehr als 50 Gruppen und Vereinen einen „Anti-Hogesa-Aktionstag“ mit Kulturprogramm und Kundgebungen organisiert.

Die Teilnehmer der „Hogesa“-Kundgebung hatten sich zur gleichen Zeit auf der anderen Seite des Bahnhofs versammelt. Der Platz war von der Polizei hermetisch abgeriegelt worden. Teilnehmer durften den Versammlungsplatz erst nach eingehenden Kontrollen durch Polizisten betreten. In Zelten durchsuchten Beamten die Demonstranten nach Waffen, Feuerwerkskörpern und Alkohol. Der Kölner Pegida-Ableger Kögida sagte eine angekündigte Kundgebung ab und schloss sich der „Hogesa“-Aktion an.

Im vergangenen Oktober hatte es bei einer ersten „Hogesa“-Demonstration schwere Krawalle gegeben. Dabei waren rund 50 Polizisten verletzt worden. Deshalb durften die „Hogesa“-Teilnehmer diesmal nicht durch die Kölner Innenstadt ziehen. Die Kundgebung war vom selben Veranstalter angemeldet worden - diesmal unter dem Titel „Köln 2.0 - friedlich und gewaltfrei gegen islamistischen Extremismus“. (dpa)

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