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Geheimdienste: CIA: Pakistan stützt Islamisten

Der US-Geheimdienst CIA wirft Teilen des pakistanischen Geheimdienstes ISI vor, Verbindungen zu militanten Islamisten vertieft zu haben

Berlin - Der Vorwurf ist nicht neu, nur hat ihn die amerikanische Seite bisher weder so deutlich geäußert noch Wert darauf gelegt, dass ihn eine möglichst breite Öffentlichkeit mitbekommt: Der US-Geheimdienst CIA wirft Teilen des mächtigen pakistanischen Geheimdienstes ISI vor, Verbindungen zu militanten Islamisten vertieft zu haben, die für die immer schlechtere Sicherheitslage in Afghanistan verantwortlich sind und auch hinter dem Attentatsversuch auf Präsident Hamid Karsai Ende April stecken könnten.

Diesen Vorwurf hatten die Afghanen bereits im Frühjahr erhoben, schon damals vermuteten die Pakistaner, dass dahinter die Amerikaner standen. Nach dem schweren Anschlag auf Indiens Botschaft in Kabul Anfang Juli wurde CIA-Vizechef Stephen R. Kappes persönlich in Islamabad vorstellig, berichtet die „New York Times“ unter Berufung auf Geheimdienstmitarbeiter. Er habe die „schärfste Warnung an die Pakistaner seit den Anschlägen vom 11. September 2001“ ausgesprochen. Damals hatten die USA Pakistan vor die Wahl gestellt, den Krieg gegen die Taliban zu unterstützen, oder selbst bald Ziel von Angriffen zu werden.

Explizit bezieht sich die CIA demnach auf ISI-Verbindungen zum Netzwerk von Maulavi Jalaluddin Haqqani, der nach US-Ansicht enge Verbindungen zu hochrangigen Al-Qaida-Mitgliedern in den pakistanischen Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan haben soll.

Das Verhältnis zwischen CIA und ISI ist zwiespältig: Der ISI hat in den 80ern mittels CIA-Millionen die afghanischen Kämpfer gegen die Sowjetarmee gepäppelt. Der US-Dienst nutzt zudem die guten Kenntnisse und Informationen des ISI über die Islamisten. Andererseits besteht die Furcht, dass Radikale den ISI immer mehr dominieren und der Dienst außer Kontrolle gerät. Ruth Ciesinger

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