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Politik: Geht Berliner Aspen-Chef zu den UN?

Berlin - Jeffrey Gedmin, bislang Direktor des Berliner Aspen-Instituts, soll als Vize von John Bolton zur amerikanischen UN-Vertretung nach New York wechseln. Das erfuhr der Tagesspiegel aus gut informierten Kreisen in Washington.

Berlin - Jeffrey Gedmin, bislang Direktor des Berliner Aspen-Instituts, soll als Vize von John Bolton zur amerikanischen UN-Vertretung nach New York wechseln. Das erfuhr der Tagesspiegel aus gut informierten Kreisen in Washington. Als einer der Ersten hatte Steven Clemons von der „New America Foundation“ bereits am 30. September über die angeblich geplante Personalentscheidung geschrieben. Gedmin sei ein enger Freund des umstrittenen amerikanischen UN-Botschafters, hieß es auf Clemons Webseite „thewashingtonnote.com“. Beide hätten zusammen am konservativen American Enterprise Institute gearbeitet. Politisch stünden sie den Neokonservativen nahe. Clemons, ein Gegner Boltons, zeigt sich „alarmiert“ über die Pläne. Offenbar wolle sich Bolton bei den UN eine neue Machtbasis schaffen. Zu befürchten sei davon in erster Linie eine Verschärfung der amerikanischen Iranstrategie.

Gedmin selbst dementiert die Berichte. „Nein, das stimmt nicht“, sagte er auf Anfrage. Das Aspen-Institut brachte er durch sein polarisierendes Engagement oft und gern in die Schlagzeilen. In den USA gehörte er, unmittelbar nach den Anschlägen vom 11. September 2001, zu jenen Kräften, die von Präsident George W. Bush eine Intervention im Irak forderten. Seine Freundschaft zu Bolton betonte er zuletzt im März, als dessen Nominierung zum UN-Botschafter viele Gemüter erregte. „Jedermann weiß“, schrieb Gedmin in der „Welt“, „dass die aufgeblähte, ineffiziente und manchmal auch korrupte Bürokratie der UN dringend reformbedürftig ist“.

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