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Politik: Geiseldrama auf Jolo: Bundesregierung erwog GSG 9-Einsatz - Manila lehnt Freikauf nicht mehr ab

Die Bundesregierung schließt die Zahlung von Lösegeld an die Entführer auf der Philippinen-Insel Jolo aus, erklärte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer (Grüne), am Donnerstag in einem Interview des NDR-Fernsehmagazins "Panorama". Würde die Bundesregierung die Geldforderungen der Geiselnehmer erfüllen, "wäre das der Auftakt für eine blühende Entführungsindustrie".

Die Bundesregierung schließt die Zahlung von Lösegeld an die Entführer auf der Philippinen-Insel Jolo aus, erklärte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer (Grüne), am Donnerstag in einem Interview des NDR-Fernsehmagazins "Panorama". Würde die Bundesregierung die Geldforderungen der Geiselnehmer erfüllen, "wäre das der Auftakt für eine blühende Entführungsindustrie". Auch eine militärische Befreiungsaktion der Elitetruppe GSG 9 komme nicht in Frage: "So was wurde nach kurzem Durchspielen ausgeschlossen." Nähere Angaben machte Volmer nicht. Der Grünenpolitiker rechnet damit, dass sich das seit Ostern anhaltende Geiseldrama noch lange hinziehen kann. Die Entführer hätten einen anderen Zeitbegriff und außer ihren Geiseln nichts zu verlieren.Bundestagsabgeordnete von CSU und FDP plädierten derweil für eine Lösegeldzahlung. Josef Hollerith (CSU) sagte gegenüber "Panorama": "Wir haben das in der jüngeren deutschen Geschichte ja auch gemacht. Wir haben Menschen aus der Ex-DDR freigekauft."

Die Regierung in Manila lehnt inzwischen ein Freikaufen der Geiseln nicht mehr grundsätzlich ab. Präsidentenberater Zamora sagte, die Extremisten sollten mit dem Geld Entwicklungshilfeprojekte finanzieren.

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