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Politik: Geiseldrama auf Jolo: Hilfsgüterlieferungen Verschleppte gestoppt - Entführer untersagen medizinische Betreuung

Wegen einer mehrtägigen Verhandlungspause sind die in den südphilippinischen Urwald verschleppten Geiseln zunächst auch von allen Hilfslieferungen abgeschnitten. "Für zwei oder drei Tage" seien "humanitäre Besuche" bei den 21 Entführten ausgesetzt, sagte die Chefin des Gesundheitsamts auf der südlichen Insel Jolo, Nelsa Amin, am Dienstag.

Wegen einer mehrtägigen Verhandlungspause sind die in den südphilippinischen Urwald verschleppten Geiseln zunächst auch von allen Hilfslieferungen abgeschnitten. "Für zwei oder drei Tage" seien "humanitäre Besuche" bei den 21 Entführten ausgesetzt, sagte die Chefin des Gesundheitsamts auf der südlichen Insel Jolo, Nelsa Amin, am Dienstag. Dazu zählten neben ärztlichen Untersuchungen auch Lieferungen von Nahrungsmitteln.

Die Ärztin äußerte Befürchtungen, dass sich dadurch der psychische und körperliche Zustand der Geiseln verschlechtern könnte. Vor allem sorge sie sich um die Gesundheit der zehn westlichen Geiseln, die am Samstag von den asiatischen getrennt und an einen anderen Ort gebracht worden waren: "Wir müssen ihren Zustand erneut untersuchen. Meine Sorge ist, dass es zu Komplikationen kommen könnte, wenn die Behandlung nicht fortgesetzt wird."

Trotz der Verhandlungspause halten die Vermittler weiterhin Kontakt zu den Kidnappern. "Wir stehen in stetiger Verbindung über unsere Mittelsmänner, um jede Entwicklung zu erfahren", sagte Unterhändler Farouk Hussein am Dienstag. Bislang sei es allerdings zu keiner nennenswerten Übereinkunft gekommen, räumte er ein.

Die philippinische Regierung hatte am Pfingstmontag die viertägige Verhandlungspause angekündigt, um offiziellen Angaben zufolge, eine Bilanz der bisherigen Kontakte mit den Entführern zu ziehen.

Das philippinische Militär versicherte unterdessen, sich nicht gewaltsam in das Geiseldrama auf der Insel Jolo einzumischen. Die Geiselnahme sei eine rein politische Angelegenheit, mit der das Militär nichts zu tun habe, sagte Armeechef Angelo Reyes am Dienstag. Die Truppen hätten die Anweisung erhalten, nicht einzugreifen. Der Armeechef wies damit Berichte zurück, die Regierung wolle das seit sieben Wochen dauernde Geiseldrama gewaltsam beenden. Aus Furcht vor einer militärischen Befreiungsaktion hatten die Abu Sayyaf-Rebellen Ende der Woche ihre 21 Geiseln in eine asiatische und eine westliche Gruppe aufgeteilt.

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