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Politik: Geiseldrama auf Jolo: Volmer dankt Libyen für die Hilfe

Die libyische Regierung hat am Dienstagmittag die vier frei gelassenen Geiseln von Jolo - darunter den Göttinger Marc Wallert (27) - Regierungsvertretern ihrer Heimatländer übergeben. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, flog nach Tripolis, um Wallert in Empfang zu nehmen.

Die libyische Regierung hat am Dienstagmittag die vier frei gelassenen Geiseln von Jolo - darunter den Göttinger Marc Wallert (27) - Regierungsvertretern ihrer Heimatländer übergeben. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Ludger Volmer, flog nach Tripolis, um Wallert in Empfang zu nehmen. Volmer dankte der libyschen Regierung während der Übergabe-Zeremonie. Deren Vermittlung sei der entscheidende Faktor bei der Beendigung des Dramas gewesen. Zugleich dankte Volmer der philippinischen Regierung dafür, dass sie keine Aktionen unternommen habe, die das Leben der Geiseln gefährdet hätten. Es sei richtig gewesen, allem öffentlichen Druck und der Versuchung einer schnellen Lösung zu widerstehen.

Libyen hatte bei der Vermittlung der Freilassung eine wichtige Rolle gespielt und Millionen von US-Dollar an "Entwicklungshilfe" für den verarmten Südteil der Philippinen an die Kidnapper gezahlt. Den Begriff "Lösegeld" hatte Libyen zurückgewiesen. Bei der Übergabe-Zeremonie wurden Marc und drei weitere frei gelassene Geiseln am Dienstagmittag in Tripolis von Vertretern der libyschen Führung empfangen. Anders als sein Vater beim Zwischenaufenthalt in Tripolis Ende August trug Marc Wallert kein T-Shirt mit dem Porträt des libyschen Revolutionsführers Muammar el-Gaddafi. Für Mittwoch ist ein offizieller Empfang für die Wallert-Familie im Alten Rathaus von Göttingen geplant. Werner Wallert und Bürgermeister Jürgen Danielowski wollen eine Rede halten.

Die libysche Sondermaschine mit Marc und den drei anderen frei gelassenen Geiseln war erst am frühen Montagabend in Libyen gelandet. Nach dem 17-stündigen Flug, der sich um fast einen Tag verzögert hatte, wurden Marc Wallert, der Franzose Stephane Loisy sowie die Finnen Risto Vahanen und Seppo Fraenti in der libyschen Hauptstadt von Vertretern der Gaddafi-Stiftung und den Botschaftern ihrer Länder mit Blumen und Beifall begrüßt. Der Deutsche wirkte gelöst und scherzte mit dem libyschen Chefunterhändler Rajab Azzarouk.

Im Namen der Freigelassenen dankte der Finne Risto Vahanen der libyschen Führung. "Ich möchte meine tiefste Hochachtung vor Azzarouk und der Gaddafi-Stiftung zum Ausdruck bringen, die es möglich gemacht haben, unser Leben zu retten", sagte Vahanen. Die einzigen Personen, vor denen die Rebellen der Abu Sayyaf Respekt gehabt hätten, seien Gaddafi und Azzarouk gewesen. Nach dem Empfang auf dem Flughafen sollten die vier Männer Gelegenheit haben, an einem abgeschirmten Ort mit ihren Angehörigen zusammenzutreffen. Marc Wallerts Bruder Dirk flog nach Tripolis, um den Freigelassenen abzuholen. Nach dem Zwischenstopp in der libyschen Hauptstadt Tripolis dürften die beiden jedoch nicht vor Dienstagabend in ihrer Heimatstadt Göttingen eintreffen.

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