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Politik: Gemeinsam gegen Pocken

Berlin unterstützt die WHO mit zwei Millionen Dosen Impfstoff

Berlin . Deutschland wird sich im Ernstfall international engagieren und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zwei Millionen Dosen Pockenimpfstoff zur Verfügung stellen. Das sagte Gesundheitsminiserin Ulla Schmidt im Rahmen der 4. Ministertagung der Global Health Security Iniatiative (GHSI), die erstmals in Berlin stattfand. Deutschland habe eine globale Verantwortung. In der GHSI arbeiten seit Ende 2001 sieben Industrienationen und Mexiko zusammen, um den gesundheitlichen Schutz der Bevölkerung vor den Gefahren durch biologische, chemische und radionukleare Waffen sicherzustellen. Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass die Bundesregierung inzwischen rund 80 Millionen Dosen Pockenimpfstoff lagert. Dafür hat die Regierung rund 200 Millionen Euro bezahlt. Die Reserve solle bis zum Jahresende auf 100 Millionen Dosen aufgestockt werden, sagte Ulla Schmidt. Im September habe eine multinationale Pockenübung stattgefunden, deren Auswertung abgeschlossen sei. Ergebnisse der virtuellen Übung mit dem Namen „Global Mercury“ würden nächte Woche veröffentlicht. „Wir haben zahlreiche Erkenntnisse gewonnen, die für die Verbesserung der internationalen Kommunikation und der bestehenden Alarmpläne genutzt werden können“, so die Ministerin.

Man habe auch eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit einer atomaren Bedrohung befasse, hieß es. Bei der nächsten Ministertagung, die 2004 in Paris stattfinden wird, werde man deren Ergebnisse weiter diskutieren. Experten schätzen das Risiko eines möglichen Angriffs mit einer so genannten „schmutzigen Bombe“ größer ein als das einer Pocken-Attacke.

Esther Kogelboom

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