zum Hauptinhalt

Gen-Mais-Entscheidung: Zustimmung in Brandenburg und Bayern

Das von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) erlassene sofortige Anbauverbot für genetisch veränderten Mais stößt in Brandenburg auf breite Zustimmung.

Potsdam -  Sowohl die Landesregierung als auch Vertreter von Imker- und Bioverbänden bezeichneten die Entscheidung als „gute Nachricht“. Der Landesbauernverband und Landwirte, die bereits seit längerem genetisch veränderten Mais anbauen, warnten hingegen vor einem wachsenden Forschungsrückstand Deutschlands auf dem Gebiet der so genannten Grünen Gentechnik.

Bundesweit ist Brandenburg das Land mit der insgesamt größten Anbaufläche für genetisch veränderten Mais. Allein für das laufende Jahr meldeten 16 Agrarbetriebe zusammen eine Fläche von 1572 Hektar an. In Sachsen, dem Land mit der zweitgrößten Fläche, waren es nur 970 Hektar. Weitere Hektar-Zahlen: Sachsen-Anhalt 180, Bayern 67, Niedersachsen 12, Rheinland-Pfalz 0,9, Baden-Württemberg: 0,42.

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), der als Bundeslandwirtschaftsminister 2005 den Anbau von Genmais zugelassen hatte,  begrüßte nun das Verbot. „Neue Studien zwingen uns dazu, die offenen Fragen erst einmal zu klären“, sagte er. Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) kritisierte dagegen das Anbauverbot. „Das ist kein gutes Signal für niedersächsische Betriebe“, sagte er. Auch der sächsische Landwirtschaftsminister Frank Kupfer (CDU) äußerte sich ablehnend. Bisher sei die EU-Kommission zu dem Ergebnis gekommen, dass Gefahren für die Umwelt nicht bestünden. Allerdings ist Mon 810 schon in Österreich, Ungarn, Griechenland, Frankreich und Luxemburg verboten.

Bernhard Remde, Verbraucherschützer im brandenburgischen Landwirtschaftsministerium, forderte, bereits verschicktes Saatgut müsse nun kostenlos zurückgenommen, geleistete Zahlungen müssten rücküberwiesen werden. Eine frühere Entscheidung wäre mit Blick auf die betroffenen Betriebe besser gewesen. Monsanto-Sprecher Andreas Thierfelder versicherte: „Wir lassen keinen Landwirt im Regen stehen.“ mat/ddp/dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false