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Genanalyse: Protest gegen Patent auf Schweinezucht

Umweltschützer und Landwirte wollen ein Patent auf die Schweinezucht stoppen. Rechtzeitig vor Ablauf der Einspruchsfrist am Mittwoch überreichten etwa 400 Demonstranten beim Europäischen Patentamt (EPA) einen Sammeleinspruch gegen das Patent EP 1651777, das mittels einer Genanalyse die Zucht von Schweinen mit besserem Fleisch ermöglichen soll.

Auch das Land Hessen, der Deutsche Bauernverband und der Deutsche Tierschutzbund legten Mitteilungen zufolge Einspruch ein. Bayern will sich für ein generelles Verbot von Patenten auf Tiere und Pflanzen einsetzen.

„Das Recht auf Leben steht der Schöpfung zu und nicht den Forschungsabteilungen einzelner Konzerne“, sagte der bayerische Umweltminister Markus Söder (CSU) bei einer Kundgebung auf dem Münchner Marienplatz. Bayern werde sich deshalb einer hessischen Bundesratsinitiative anschließen. Bauern, Umweltschützer, Vertreter von Kirchen und Entwicklungshilfeorganisationen forderten ein gesetzliches Verbot von Patenten auf Leben und eine Verschärfung der EU-Biopatentrichtlinie.

Ursprünglich hatte der US-Konzern Monsanto das Schweinezucht-Patent angemeldet, inzwischen ging es auf das US-Unternehmen Newsham Choice Genetics über. Die entscheidende Genvariante tragen viele Schweine in sich. Kritiker warnen, dass nun alle von diesen Tieren unter das Patent fallen könnten. Christoph Then von Greenpeace kritisierte, Patente auf an sich seit Jahrhunderten genutzte Zuchtverfahren brächten Bauern in Abhängigkeit von Großkonzernen.dpa

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