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Politik: Genforschung: Den Embryonen-Klon gibt es schon

Zum Thema Online Spezial: Die Debatte um die Gentechnik Eine amerikanische Biotechnik-Firma hat mit dem "therapeutischen Klonen" begonnen, um auf diese Weise menschliche embryonale Stammzellen zu gewinnen. Wie die "Washington Post" am Donnerstag berichtete, sollen Forscher der Firma Advanced Cell Technology in Worcester/Massachusetts nach mehr als einjährigen sorgfältigen Vorbereitungen mit einer Serie entsprechender Experimente begonnen haben.

Zum Thema Online Spezial: Die Debatte um die Gentechnik Eine amerikanische Biotechnik-Firma hat mit dem "therapeutischen Klonen" begonnen, um auf diese Weise menschliche embryonale Stammzellen zu gewinnen. Wie die "Washington Post" am Donnerstag berichtete, sollen Forscher der Firma Advanced Cell Technology in Worcester/Massachusetts nach mehr als einjährigen sorgfältigen Vorbereitungen mit einer Serie entsprechender Experimente begonnen haben. Noch ist nicht bekannt, ob die Firma erfolgreich war. "Wissenschaftliche Ergebnisse sollten in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht werden", sagte Michael West, der Präsident der Firma.

Beim therapeutischen Klonen wird zunächst eine gespendete menschliche Eizelle entkernt. Dann wird der Zellkern der Körperzelle eines möglichen Patienten in die Eizelle gespritzt. In seltenen Fällen wächst aus diesem Gebilde ein Embryo. Im Unterschied zum "reproduktiven Klonen", dem Menschenklonen, wird der Embryo jedoch nicht zum Weiterwachsen in die Gebärmutter eingesetzt, sondern nach etwa einer Woche noch in einem mikroskopisch kleinen Stadium zerstört, um aus seiner inneren Zellmasse Stammzellen zu ernten. Die Stammzellen sollen erkranktes oder abgestorbenes Gewebe im Körper des Kranken ersetzen. Da sie genetisch identisch mit ihrem Empfänger sind, kommt es nicht zu Abstoßungsreaktionen.

Bereits am Mittwoch hatten US-Zeitungen berichtet, dass eine Klinik in Virginia menschliche Embryonen ausschließlich für Forschungszwecke hergestellt hatte. Richard Doerflinger von der amerikanischen katholischen Bischofskonferenz bewertete beide Ereignisse nun als Beispiele dafür, wie man moralisch immer tiefer sinke. "Wenn man auf diesem glitschigen Weg nach unten ist, gibt es kein Halten mehr."

Das Herstellen von Embryonen zu Forschungszwecken stieß in Deutschland auf Ablehnung. Eine befruchtete Eizelle sei schützenswertes menschliches Leben, sagte Bundesärztekammer-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe.

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