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Politik: Gentechnologie: Rau fordert Klon-Verbot

Bundespräsident Johannes Rau hat ein internationales Klon-Verbot gefordert. "Das Klonen von Menschen muss international geächtet werden und darf nicht gestattet sein", sagte Rau der "Welt am Sonntag".

Bundespräsident Johannes Rau hat ein internationales Klon-Verbot gefordert. "Das Klonen von Menschen muss international geächtet werden und darf nicht gestattet sein", sagte Rau der "Welt am Sonntag". Er befürworte zwar die Gentechnologie-Forschung. Die wirtschaftlichen Argumente dürften hier aber kein Übergewicht bekommen. "Ich meine, wir sollten den Raum nutzen, der ethisch unbedenklich ist."

Rau forderte, es müsse sorgfältig abgewogen werden, welchen Stellenwert wirtschaftliche Argumente bei der Entscheidungsfindung im Bereich der Gentechnik haben. "Und da meine ich, ein Übergewicht dürfen sie nicht haben. Ein Gewicht haben sie." Die medizinischen Anstrengungen müssten sich auf die Schmerzforschung konzentrieren. Mit allen verfügbaren Mitteln müssten die großen Volkskrankheiten Diabetes, Krebs und Herzinfarkt bekämpft werden. Die Klon-Diskussion führe dabei überhaupt nicht weiter.

Zum Thema Online Spezial: Die Debatte um die Gentechnik Mit Blick auf die aktuelle Debatte in Deutschland sagte Rau: "Ich bin aber der Meinung, dass wir die Bio- und die Gentechnologie nicht auf die embryonalen Stammzellen und auf Präimplantationsdiagnostik verengen dürfen. Damit leisten wir der Bio- und Gentechnolgie keinen guten Dienst." Er sprach sich gegen die Nutzung embryonaler Stammzellen aus: "Schmerzforschung, Krankheitsbekämpfung, Heilungschancen nutzen, das alles geht mit adulten Stammzellen, wie viele Forscher uns sagen." US-Präsident George W. Bush hatte am Donnerstag angekündigt, die Forschung an embryonalen Stammzellen in den USA mit staatlichen Geldern zu fördern.

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