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Georgien-Konflikt: Russland will Wanderarbeitern die Einreise verbieten

Russland will die Einreisebestimmungen für Georgier drastisch verschärfen. Wanderarbeitern aus dem Nachbarland soll künftig die Einreise verwehrt werden.

Moskau - Russland brauche keine georgischen Bürger, sagte der Vizechef der Einwanderungsbehörde, Michail Tjurkin. "Warum soll Russland Bürger eines Staates aufnehmen, von dem es gehasst wird?" Georgier seien außerdem nicht "die beste Sorte Einwanderer, da sie oft das Gesetz brechen".

Laut Tjurkin kamen im ersten Halbjahr 2006 rund 79.000 Georgier nach Russland, von denen 15.000 gegen Gesetze verstoßen hätten; 29.000 von ihnen hätten sich ordnungsgemäß gemeldet. Ein Behördensprecher ergänzte, dass ein Einreiseverbot für georgische Arbeiter eine Gesetzesänderung erfordere und nicht Touristen, Geschäftsleute und Studenten aus Georgien betreffe.

Die Spannungen zwischen Moskau und Tiflis hatten sich in der vergangenen Woche verschärft, nachdem Georgien vier russische Offiziere wegen Spionageverdachts festgenommen hatte. Am Montag übergab Georgien die Soldaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Trotzdem hielt Moskau eine Blockade der Verkehrs- und Postverbindungen zu der ehemaligen Sowjetrepublik aufrecht. Die USA forderten Moskau auf, die Sanktionen aufzuheben. Seit der friedlichen Revolution in Georgien vor drei Jahren haben sich die Beziehungen zwischen Moskau und der pro-westlichen Regierung in Tiflis zunehmend verschlechtert. (tso/AFP)

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