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Politik: Geplante Stichwahl fällt aus - Innenpolitisches Klima vergiftet

Rauf Denktasch bleibt weitere fünf Jahre Präsident der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern - ohne sich der ursprünglich für diesen Sonnabend geplanten Stichwahl stellen zu müssen. Ministerpräsident Dervis Eroglu, der es in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen auf 30 Prozent der Stimmen gebracht hatte und am Sonnabend direkt gegen Denktasch antreten sollte, zog seine Bewerbung überraschend zurück.

Rauf Denktasch bleibt weitere fünf Jahre Präsident der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern - ohne sich der ursprünglich für diesen Sonnabend geplanten Stichwahl stellen zu müssen. Ministerpräsident Dervis Eroglu, der es in der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen auf 30 Prozent der Stimmen gebracht hatte und am Sonnabend direkt gegen Denktasch antreten sollte, zog seine Bewerbung überraschend zurück. Die Wahlkommission sagte die Stichwahl ab und erklärte Denktasch zum Wahlsieger. Der 76-Jährige, der in der ersten Wahlrunde 43,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, soll am Montag vereidigt werden.

Denktasch kündigte an, er werde sich jetzt mit neuer Verve auf die UN-vermittelten Gespräche mit der griechischen Republik Zypern vorbereiten, die am 23. Mai in New York in die dritte Runde gehen. Die türkische Regierung gratulierte dem Polit-Veteranen, der seit 1976 als gewählter Volksgruppenführer an der Spitze der türkischen Zyprer steht und 1983 selbst die Türkische Republik Nordzypern ausgerufen hatte. "Ihre Führung ist der Garant für Frieden und Ruhe in Zypern", hieß es in der Glückwunschbotschaft des türkischen Ministerpräsidenten Bülent Ecevit an Denktasch.

Diese Auffassung wird allerdings nicht von allen Nordzyprern geteilt. Kaum dass er zum Wahlsieger erklärt war, forderte Denktasch seinen Widersacher Eroglu auf, auch vom Ministerpräsidentenamt zurückzutreten. Nach dem schmutzig geführten Wahlkampf bestehe keine Vertrauensbasis mehr für eine Zusammenarbeit, erklärte der Präsident; auch Außenminister Tahsin Ertugruloglu solle die Konsequenzen aus seinen feindseligen Wahlkampfparolen ziehen und den Rücktritt einreichen. Beide Politiker lehnten dieses Ansinnen umgehend und mit scharfen Worten ab.

güs

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