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Gerichtsurteil: Schläger muss ins Gefängnis

Wegen des Angriffs auf einen Inder in Prenzlau/Brandenburg sind zwei Rechtsextreme zu Haftstrafen verurteilt worden. Ursprünglich lautete die Anklage auf versuchten Mord.

Das Landgericht Neuruppin sprach die beiden 23 und 26 Jahre alten Männer am Mittwoch der gefährlichen Körperverletzung schuldig, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Der 26-Jährige soll als Haupttäter für drei Jahre und einen Monat in Haft, sein Komplize für anderthalb Jahre. Das Gericht verpflichtete sie außerdem zur Zahlung von 1200 Euro Schmerzensgeld an ihr Opfer. Bis das Urteil rechtskräftig ist, bleiben beide Männer auf freiem Fuß.

Den ursprünglich gegen den Jüngeren erhobenen Vorwurf des versuchten Mordes ließ das Gericht fallen. Dafür habe es in der Beweisaufnahme keine ausreichenden Hinweise gegeben. Auch die Staatsanwaltschaft forderte entgegen ihrer Anklage eine Haftstrafe von drei Jahren und acht Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung für diesen Mann. Die Verteidigung plädierte auf eine Bewährungsstrafe. Für den zweiten Täter verlangte die Anklagebehörde die zuletzt auch verhängte Strafe von anderthalb Jahren Haft. Die Verteidigung sprach sich für eine Bewährungsstrafe aus.

Die der Neonazi-Szene zugerechneten Männer mussten sich in dem Verfahren verantworten, weil sie ihr Opfer am 20. April nach einem Treffen mit Gleichgesinnten zusammengeschlagen haben sollen. Der Anklage zufolge rempelte der einschlägig vorbestrafte 23-Jährige zunächst einen aus Nicaragua stammenden Arzt an, um ihn zu provozieren. Der Mann konnte sich jedoch in sein Auto retten. Anschließend soll der Angreifer den zufällig vorbeikommenden Inder ausländerfeindlich beschimpft und zusammengeschlagen haben. (liv/dpa)

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