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Gerüchteküche: Nach Schmutzkampagne tritt Browns Berater Damian McBride zurück

Einer der engsten Berater des britischen Premierministers Gordon Brown hat am Wochenende mit pikanten E-Mails über oppositionelle Politiker für heftige Turbulenzen gesorgt. Nachdem er als Autor der E-Mails über Sex-Details und Geschlechtskrankheiten entlarvt wurde, trat Damian McBride zurück. Doch Brown steht nun im moralischen Kreuzfeuer der Politik.

Die Downing Street kommt nicht zur Ruhe. Nicht die anhaltende Wirtschaftskrise, sondern eine Affäre um obszöne E-Mails haben den britischen Premierminister Gordon Brown in schwere Not gebracht. Einer seiner engsten Berater hatte am Wochenende E-Mails über das Intimleben oppositioneller Politiker verschickt und wurde dabei enttarnt.

Die Schmutzkampagne flog auf, als die E-Mails versehentlich an die Presse gelangten. Sie waren eigentlich für einen Blogger bestimmt, der Gerüchte über die oppositionellen Tories streuen sollte. Der Autor Damian McBride, Browns Strategieberater und ehemaliger Pressesprecher, trat daraufhin am Samstag zurück.

Opposition fordert Entschuldigung Browns und eine Aufklärung

In Großbritannien ist nun eine hitzige Debatte über die Moral der Regierung entbrannt. Die oppositionellen Konservativen forderten eine persönliche Entschuldigung des Premiers. Auch in Browns eigener Labour-Partei machte sich Unmut über die peinliche Affäre breit. Erst vor kurzem war Innenministerin Jacqui Smith in die Schlagzeilen geraten, weil sie Porno-Filme ihres Mannes über Spesen abgerechnet hatte.

Die Downing Street erklärte, der Autor habe sich für die E-Mails entschuldigt. Mit seinem Rücktritt sei klar, dass die “Verbreitung solchen Materials“ kein Platz in der Politik habe. Ein Sprecher betonte, dass niemand außer McBride von dem Inhalt der E-Mails gewusst hatte.

Die Opposition fordert Brown dazu auf, unabhängige Ermittlungen einzuleiten, um herauszufinden, wer genau in die Kampagne verwickelt war. Eine Tory-Abgeordnete erwog sogar rechtliche Schritte gegen McBride. “Das sind himmelschreiende Lügen, die in der Downing Street von einem der engsten Berater Browns zusammengerührt wurden“, sagte der Tory-Innenexperte Chris Grayling. Die jetzige Affäre kommt Brown besonders ungelegen, da er bis spätestens nächstes Jahr Parlamentswahlen ausrufen muss. Seine Labour-Partei liegt in Umfragen seit Monaten weit abgeschlagen hinter den Konservativen (sh/dpa)

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