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Feiertage: Passahfest

So weit liegen die Weltreligionen dann doch nicht auseinander, jedenfalls semantisch nicht. Was den Juden das Passah- fest, das findet sich auf Afrikaans als „pase“ oder auf Isländisch als „páskar“ wieder.

So weit liegen die Weltreligionen dann doch nicht auseinander, jedenfalls semantisch nicht. Was den Juden das Passah- fest, das findet sich auf Afrikaans als „pase“ oder auf Isländisch als „páskar“ wieder. Passah: der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten, ein streng rituelles jüdisches Fest mit Lobliedern, ungesäuerten Speisen und einem Versprechen, das einem angesichts der politischen Lage im Nahen Osten nicht gerade leicht über die Lippen geht: „Dieses Jahr hier – nächstes Jahr in Jerusalem.“ Und „pasqua“ (ital.) oder „pas-cha“ (russ.)? Das christliche Ostern, welches im römisch-katholischen Kulturkreis gerne in Schokohasen aufgewogen wird. In der orthodoxen Kirche scheint die Welt da noch etwas mehr in Ordnung zu sein. Nicht einmal die Sowjets brachten es fertig, den Russen ihre festliche Ostermesse auszutreiben, seit Jahrhunderten bäckt man hier duftende Osterbrote und färbt Eier. Für eine typische Spezialität allerdings kam die Öffnung des eisernen Vorhangs zu spät: Die Paskha, eine russische Quarkspeise, die vor 1945 zumindest die Baltendeutschen noch kannten. Quark, Butter, Sahne, Zucker und Korinthen werden zwei Tage lang durch ein Mulltuch gepresst, bis alles Fett herausläuft. Der Leib Christi in auferstehungswürdiger, strahlend reiner, süßer Gestalt. Spürbare 1000 Kalorien pro 100 Gramm.

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