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Bakterien, die gegen bestimmte Antibiotika resistent sind, werden durch diese nicht mehr gehemmt oder abgetötet.

© dpa

Gesetzentwurf verabschiedet: Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen

Klare Regeln für den Einsatz von Antibiotika in der Medizin und in der Tierhaltung: Dies steht im Mittelpunkt eines Gesetzentwurfs, den das Bundeskabinett am Mittwoch verabschiedet hat. Denn jedes Jahr sterben mehrere tausend Menschen an den Folgen von Antibiotika-Resistenzen.

Der Entwurf von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) heißt nationale Antibiotika-Resistenzstrategie. Er soll auch die Forschung und Entwicklung neuer Antibiotika, alternative Therapiemethoden und Tests zur Schnelldiagnostik voranbringen. Der Entwurf beschreibt als Ursachen für zunehmend widerständige Erreger unsachgemäßen und übermäßigen Gebrauch von Antibiotika.

Der Plan sieht unter anderem einen Ausbau der Überwachungssysteme vor, um neue Erreger und Antibiotika-Resistenzen frühzeitig zu erkennen. Die bestehenden Meldepflichten sollen auf weitere multiresistente Erreger ausgeweitet werden.

Vorgesehen sind zudem eine verstärkte Aufklärung der Bevölkerung sowie mehr Fort- und Weiterbildungen für Beschäftigte im Gesundheitswesen. Denn die Hygiene in der Human- und Veterinärmedizin sei mangelhaft. Die Krankenhäuser sollen in ihren Qualitätsberichten zusätzlich über Hygienestandards informieren. Mit der Pharmaindustrie will die Regierung über mögliche Hindernisse in der Forschung und bei der Entwicklung neuer Medikamente beraten.

Der Plan steht im Zusammenhang mit der deutschen G7-Präsidentschaft. Die Bundesregierung will mit den anderen Industrienationen über Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen bei Menschen und Tieren beraten.

Im März hatte Gröhe einen Zehn-Punkte-Plan gegen gefährliche Krankenhauskeime vorgestellt, der die Meldepflichten für Kliniken bei besonders gefährlichen Keimen verschärfen soll. dpa/rtr

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