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Was wusste der BND-Spion Markus R. - und was gab er weiter?

© dpa

Gesprächsprotokolle des Geheimdienstchefs: BND-Spion gab brisante Informationen an die USA weiter

Klingt wie ein Agententhriller, scheint aber wahr zu sein: Der vor zwei Monaten enttarnte BND-Agent hat offenbar noch brisantere Informationen an die USA weitergeleitet als bisher bekannt: Unter anderem Protokolle von Gesprächen, die der BND-Chef mit den Geheimdienstchefs anderer Länder führte, Namen von Agenten und Konzepte zur Gegenspionage.

Der Anfang Juli beim Bundesnachrichtendienst (BND) enttarnte Spion Markus R. hat nach einem Bericht der "Mitteldeutschen Zeitung" weitreichendere Informationen an die USA weiter geleitet als bisher bekannt. So sollen sich in den Unterlagen auch Verlaufs- und Ergebnisprotokolle von Gesprächen befunden haben, die BND-Präsident Gerhard Schindler und sein Stellvertreter mit den Geheimdienstchefs anderer Länder führten. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums (PKGr) des Bundestages, das für die Geheimdienste zuständig ist.

Demnach gab es in den Materialien ferner eine Übersicht der BND-Residenzen mit den Namen und Adressen der jeweiligen Agenten sowie Konzepte zur Gegenspionage. Das weitergegebene Auftragsprofil des Auslandsgeheimdienstes habe nicht allein die Namen von Ländern
aufgeführt, die der BND im Auftrag des Bundeskanzleramtes überwachen sollte. Es habe auch detaillierte Anweisungen beinhaltet, was genau in den Ländern auszuforschen sei. Im Zuge der Affäre war bekanntgeworden, dass zu den Ländern auch der Nato-Partner Türkei gehört.

Der BND-Mitarbeiter soll innerhalb von zwei Jahren 218 Dokumente an US-Geheimdienste verkauft haben. Wie bereits bekannt ist, soll aus ihnen auch hervor gehen, dass der BND - angeblich versehentlich - Gespräche der einstigen US-Außenministerin Hillary Clinton und ihres
Nachfolgers John Kerry aufgezeichnet hat. dpa/AFP

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