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Gesundheit: Ärzte drohen mit Boykott der Gesundheitskarte

Die Bundesärztekammer hat mit einem Boykott der elektronischen Gesundheitskarte gedroht, falls die Mediziner nicht mehr Geld für die Umrüstung ihrer Praxen erhalten.

Osnabrück/Berlin - Die neue Karte bringe eine "unerträgliche Kostenbelastung", die für die allermeisten niedergelassenen Ärzte nicht verkraftbar sei, sagte Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums wies Hoppes Forderungen nach Nachverhandlungen als "gegenstandslos" zurück. Die Ärzte erhielten jeweils 6200 Euro. Dies sei genug, um die notwendige Ausstattung zu finanzieren. Eine solche Subventionierung gebe es in keinem anderen Freiberuf.

Schnellere Behandlung in Notsituationen

Nach jahrelangen Vorbereitungen war am Montag mit einem Modellversuch in Flensburg der Startschuss zur Einführung der Gesundheitskarte gefallen. Nach Ansicht Hoppes wird die Karte künftig vor allem in Notsituationen eine bessere und schnellere Behandlung ermöglichen. Es werde aber voraussichtlich ein Jahrzehnt dauern, bis sich das System rentiere.

Zudem müsse von Beginn an der Datenschutz absolut sicher sein. Das sei auch für die Patienten die allerwichtigste Voraussetzung, damit sie Vertrauen in die neue Gesundheitskarte entwickelten. (tso/ddp)

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