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Gesundheit: Auch um Honorare der Zahnärzte droht Streit

Wegen des Widerstands aus Reihen der Zahnärzte erwägt die Bundesregierung, auf die geplante Honorar-Reform zu verzichten. Die SPD-Politikerin Caspers-Merk warnte die Zahnärzte vor einer Blockade.

Neben dem anhaltenden Streit um die Ärztehonorare droht nun auch ein Streit um die Honorare der Zahnärzte. Die Bundesregierung erwägt, auf die geplante Reform der Zahnärztehonorare verzichten, wie die Parlamentarische Staatssekretärin im Gesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk (SPD), der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte.

Grund sei, dass den Zahnärzten eine zehnprozentige Honorarerhöhung nicht ausreiche, Staat und private Versicherung aber nicht mehr zahlen wollten. Das Bundesgesundheitsministerium sei zwar bereit, den Entwurf dem Kabinett vorzulegen. "Allerdings ist dies davon abhängig, ob die Beteiligten überhaupt wollen. Genau das scheint mir aber derzeit nicht der Fall zu sein."

"Denkbar schlechte Zeiten für zweistellige Honorarforderungen"

Caspers-Merk warnte die Zahnarzt-Funktionäre vor der Fehleinschätzung, sie könnten unter einer anderen Regierungskonstellation nach der Bundestagswahl besser abschneiden. Der nächste Bundestag werde nicht über mehr Geld verfügen als der jetzige. "Ich glaube nicht, dass man bei neuen Verhandlungen über die Honorare der Zahnärzte so ein Angebot wird aufrechterhalten können. Wir leben doch in denkbar schlechten Zeiten für Honorarforderungen im zweistelligen Prozentbereich."

Der Präsident der Bundeszahnärztekammer, Peter Engel, bekräftigte dagegen in der Zeitung seine grundsätzliche Kritik an dem Reformentwurf. Die vom Ministerium genannte Steigerung des Leistungsvolumens um zehn Prozent folge lediglich der Aufnahme neuer Leistungen in die Gebührenordnung. Auch seien die Gebührenpositionen lückenhaft und "entsprechen nicht den Grundlagen der modernen wissenschaftlichen Zahnheilkunde". (ut/AFP)

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