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Jeder dritte Todesfall vor dem 65. Lebensjahr hätte in Berlin vermieden werden können.

© dpa

Gesundheitsbericht: In Mitte sterben die Berliner früher

Der Gesundheitsbericht der Senatsverwaltung für Gesundheit kommt zu dem Ergebnis, dass stadtweit jeder dritte Todesfall vor dem 65. Lebensjahr hätte vermieden werden können. Doch zwischen den Bezirken gibt es Unterschiede.

Es ist eine beachtliche Zahl: Jeder dritte Todesfall vor dem 65. Lebensjahr hätte im Jahr 2010 in Berlin vermieden werden können. Zu diesem Ergebnis kommt der diesjährige Gesundheitsbericht der Senatsgesundheitsverwaltung. Mehr als ein Drittel der rund 5.900 im Jahr 2010 vorzeitig verstorbenen Berliner hätte länger leben können, wenn Präventionsmaßnahmen, Früherkennung und entsprechende Therapien in Anspruch genommen worden wären. Eine gesunde Lebensweise senke das Risiko, früh zu sterben, besonders deutlich.

Die häufigste Ursache für den frühen Tod der Berliner war im vergangenen Jahr Lungenkrebs. "Weltweite Studien belegen, dass sich Rauchen und das Auftreten von Lungenkrebs bedingen", sagte die Wissenschaftlerin Sabine Hermann bei der Vorstellung der Ergebnisse. Mit einem Verzicht auf die Glimmstängel könne das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken oder gar zu sterben, deutlich gesenkt werden.

Auf Platz zwei der häufigsten Ursachen für den Tod vor dem Rentenalter lag bei den Berlinerinnen der Brustkrebs, bei den Berlinern der Herzinfarkt. Sterbefälle durch Alkoholmissbrauch gehören ebenfalls zu den häufigsten Todesursachen. "Das heißt nicht, dass mehr Menschen übermäßig Alkohol trinken. Vielmehr gibt es solche, die das Trinken sehr extrem betreiben", sagte Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linke). Darauf müsse man sich einstellen und entsprechende Maßnahmen anbieten.

Mit 3.900 Fällen sind im vergangenen Jahr nahezu doppelt so viele Männer vor dem Rentenalter gestorben wie Frauen. Auch das soziale Umfeld hat einen Einfluss auf das Lebensalter: So starben im gut situierten Bezirk Steglitz-Zehlendorf rund ein Drittel weniger Menschen vor ihrem 65. Lebensjahr als in den sozial schwächeren Bezirken Mitte oder Friedrichshain-Kreuzberg. Diese Unterschiede zeigen sich auch bei der Lebenserwartung allgemein.

Insgesamt starben in Berlin im vergangenen Jahr 32.234 Menschen - das waren 1.159 weniger, als Babys geboren wurden. Die Senatorin sagte: "Es ist erfreulich, dass wir wir mehr Geburten als Todesfälle haben. Das zeigt, dass Berlin eine aktive dynamische Stadt ist."

Aus dem Gesundheitsbericht geht ebenfalls hervor, dass im vergangenen Jahr mehr Menschen in der Hauptstadt lebten als im Jahr zuvor: 3.460.725 Menschen das sind 18.000 mehr als im Jahr 2009. Der Bevölkerungszuwachs setzte sich damit im sechsten Jahr in Folge fort. (mit dpa)

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