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Gesundheitspolitik: Kündigungswelle bei Ortskrankenkassen

Nach den zum Teil drastischen Beitragserhöhungen zu Jahresbeginn gibt es einem Pressebericht zufolge eine Kündigungswelle bei den Ortskrankenkassen. Besonders stark soll die AOK Rheinland-Pfalz betroffen sein.

Berlin/Bonn - Die teuren Kassen bekämen täglich 3000 bis 5000 Kündigungen auf den Tisch, berichtete das "Handelsblatt". Besonders betroffen sei die AOK Rheinland-Pfalz, die wegen des notwendigen Schuldenabbaus ihren Beitragssatz um 1,6 Prozentpunkte auf 15,5 Prozent angehoben hatte. "Insgesamt dürfte die Zahl der Kündigungen bislang etwas unterhalb der letzten großen Abwanderungsbewegung im Jahr 2003 liegen", sagte der Chef der AOK Baden-Württemberg, Rolf Hoberg, dem Blatt. Damals hatten rund 300.000 Versicherte dem AOK-System den Rücken gekehrt.

Der Sprecher des AOK-Bundesverbandes, Udo Barske, wollte die Zahlen nicht bestätigen. Bei rund 18 Millionen Mitgliedern könne es gerade bei Beitragssatzerhöhungen aber zu Kündigungen kommen, sagte er in Bonn. Der Kassenverband geht davon aus, dass durch die neuen Wahltarife, die die Gesundheitsreform ab 1. April ermöglicht, ein Teil der Kündigungen hinfällig wird. Die Kassen können ihren Versicherten künftig Wahltarife zum Beispiel mit Selbstbehalt oder Kostenerstattung anbieten und ihre Mitglieder damit zugleich stärker an sich binden. Die AOK will die neuen Tarife im Laufe des März vorstellen. (tso/AFP)

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