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Gesundheitsreform: Gesundheitsfonds: Kassen erwarten Engpässe

Mit dem Start des Gesundheitsfonds zum 01.01.2009 erwarten die gesetzlichen Krankenkassen eine Unterfinanzierung. Die Beitragsbelastungen für die Arbeitnehmer werden damit weiter steigen.

Wenige Tage vor dem Start des Gesundheitsfonds warnen die Krankenkassen vor finanziellen Engpässen. "Bereits heute ist absehbar, dass der Gesundheitsfonds vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise mit einer Unterdeckung startet", sagte die Vorsitzende des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenkassen, Doris Pfeiffer, der "Frankfurter Rundschau".

Sie kritisierte den ab 1. Januar 2009 fälligen Einheitsbeitrag von 15,5 Prozent, den die Bundesregierung festgelegt hat. Wären auch im kommenden Jahr die einzelnen Kassen noch in der Finanzverantwortung, könnten sie "individuell, kurzfristig und flexibel" auf Finanzprobleme reagieren. Bereits für die zweite Jahreshälfte 2009 erwartet Pfeiffer, dass Krankenkassen ihren Mitgliedern Zusatzbeiträge abverlangen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu dieser Extrabelastung für die Versicherten komme, steige "beträchtlich", sagte die Verbandschefin.

Eine Milliarde Euro wird fehlen

Auch der Vorstandsvorsitzende der Barmer Ersatzkasse, Johannes Vöcking, schließt Zusatzbeiträge für die Versicherten nicht aus. Nach seiner Prognose würden im kommenden Jahr rund eine Milliarde Euro fehlen, sagte Vöcking im Deutschlandfunk. 2010 rechne er mit noch stärkeren Ausfällen.

Vöcking bezeichnete zusätzliche Beitragsbelastungen für die Arbeitnehmer als fatal, weil damit die "Disparität" im Vergleich zu den Arbeitgebern weiter anwachse. Schon heute bestehe bei den Kassenbeiträgen ein Verhältnis "von 70 zu 30 Prozent zuungunsten der Versicherten", erläuterte der Barmer-Chef. (leu/dpa)

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