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Gesundheitssystem: Ärzte fordern Nachbesserung bei Honoraren

Das neue Honorarsystem, bei dem Ärzte nicht mehr pauschal, sondern je nach Behandlung bezahlt werden, stößt auf massive Kritik bei den Medizinern. Allerdings, so der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, wolle man den Streit nicht auf dem Rücken der Patienten austragen.

Im Streit um das zu Jahresbeginn eingeführte Honorarsystem für niedergelassene Ärzte fordern die Mediziner eine Übergangsphase. Dies könne die Unruhe etwas besänftigen, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Er kritisierte den neuen Verteilungsschlüssel als fehlerhaft. Der Verband habe den Kompromiss jedoch wegen des Schlichtungsverfahrens akzeptieren müssen. "Jetzt muss nachgebessert werden", forderte Köhler. Am Freitag sollte der Bewertungsausschuss der Ärzte- und Krankenkassenvereinigungen zu neuen Gesprächen zusammenkommen.

Aus Protest gegen das neue Honorarsystem hatten Ärzte angekündigt, Patienten nur noch gegen Vorkasse zu behandeln oder die Behandlung ganz zu verweigern. Köhler lehnte dies im ZDF ab. Der Streit dürfe nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden.

Die Leistungen der Mediziner waren früher nach Punkten berechnet worden, nun geschieht dies in Euro. Außerdem wurden früher Pauschalen pro Patient bezahlt, nun richtet sich die Vergütung nach dem Gesundheitszustand und der tatsächlichen Behandlung eines Patienten. (ut/ddp)

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