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Gewalt gegen Frauen in Afghanistan: 15-Jährige vom eigenen Mann schwer gefoltert

Ihr wurden vom eigenen Ehemann Haare und Fingernägel ausgerissen, mit einer Zange schnitt er tiefe Wunden in ihren Körper – jetzt hat ein Video des britischen Senders BBC das Martyrium einer 15-Jährigen in Afghanistan öffentlich gemacht.

Das Mädchen sei im Alter von 14 Jahren an einen doppelt so alten Mann verheiratet worden, berichtete der Sender am Sonntag. Dieser sperrte sie mit Unterstützung seiner Eltern ein, ließ sie hungern und folterte sie für mehrere Monate.

Die Polizei in der nordafghanischen Provinz Baghlan erklärte, es gebe Berichte, dass die Familie das Mädchen zur Prostitution zwingen wollte und dieses sich dagegen gewehrt habe. Das sei bisher aber nicht bestätigt.

Der Fall kam ans Licht, als die Eltern der jungen Frau die Polizei kontaktierten, weil sie ihre Tochter seit Monaten nicht gesehen hatten. Als sie entdeckt wurde, war ihr Mann bereits geflohen. Die Polizei nahm allerdings andere Familienmitglieder fest.

Nach Ansicht von Menschenrechtlern wird die wachsende Gewalt gegen Frauen vor allem in ländlichen Gegenden Afghanistans zu wenig beachtet. Zahlen der Afghanischen Menschenrechtskommission zufolge wurden allein im zweiten Quartal des Jahres mehr als 1000 Fälle von Misshandlungen von Frauen bekannt. Im Jahr 2010 seien es insgesamt 2700 gewesen, berichtete die BBC. Die Dunkelziffer sei zudem riesig. (dpa)

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