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Politik: Gewalt und Hunger im Kongo

Berlin - Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat die internationale Gemeinschaft zu stärkerem Engagement im Kongo aufgerufen. Das zentralafrikanische Land sei Opfer einer der größten humanitären Krisen weltweit, sagte Vorstandsmitglied Tankred Stöbe am Freitag.

Berlin - Die Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ hat die internationale Gemeinschaft zu stärkerem Engagement im Kongo aufgerufen. Das zentralafrikanische Land sei Opfer einer der größten humanitären Krisen weltweit, sagte Vorstandsmitglied Tankred Stöbe am Freitag. Auch gut drei Jahre nach dem offiziellen Ende des Bürgerkriegs gebe es täglich schwere Menschenrechtsverletzungen.

Stöbe beklagte, dass die Hilfslieferungen des UN-Welternährungsprogramms nur unregelmäßig einträfen. Außerdem reichten die Nahrungsmittel nicht aus. „Ärzte ohne Grenzen“ versuche, diese Versorgungslücke zu schließen, und schicke seit Juni monatlich 130 000 Tonnen Lebensmittel aus der östlichen Provinzhauptstadt Lubumbashi in das am stärkten betroffene Dubie. Dort halten sich laut Stöbe 30 000 Flüchtlinge auf. Insgesamt seien mehr als anderthalb Millionen Kongolesen auf der Flucht.

Das Gesundheitssystem im Kongo sei durch den Krieg vollständig zerstört, berichtete der Mediziner. Täglich würden mehr als 1200 Kongolesen an den Folgen des jahrzehntelangen Bürgerkriegs sterben. Unterernährung, Durchfall, Malaria und Masern zählten zu den Haupttodesursachen. Gewalt und Vertreibung seien insbesondere im Ostkongo immer noch Alltag, so Stöbe.

Wie „Ärzte ohne Grenzen“ bekannt gab, konnte die deutsche Sektion im vergangenen Jahr mit 70,1 Millionen Euro ihre Spendeneinnahmen verdoppeln. Maßgeblichen Anteil an dem Rekord hätten die knapp 30 Millionen Euro Spenden für die Tsunami-Opfer. kwo

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