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Politik: Gewalt zwischen Moslems und Christen auf indonesischer Insel

Auf der indonesischen Molukken-Insel Ambon sind bei neuen blutigen Zusammenstößen zwischen Christen und Moslems mindestens 60 Menschen getötet worden. Dutzende wurden bei den Gewalttaten verletzt, wie die örtlichen Krankenhäuser am Montag mitteilten.

Auf der indonesischen Molukken-Insel Ambon sind bei neuen blutigen Zusammenstößen zwischen Christen und Moslems mindestens 60 Menschen getötet worden. Dutzende wurden bei den Gewalttaten verletzt, wie die örtlichen Krankenhäuser am Montag mitteilten. Die meisten Todesopfer aus der protestantischen Gemeinde seien von indonesischen Sicherheitskräften erschossen worden, sagte ein Vertreter der größten protestantischen Kirche. Die Ausschreitungen hatten am Sonntag begonnen. Am Montag war die Lage weiterhin gespannt, hieß es. Die indonesische Nachrichtenagentur Antara meldete die Entsendung von 435 Soldaten nach Ambon, um die Unruhen einzudämmen.

Die größte protestantische Kirche wurde nach Angaben eines Armeesprechers am Sonntagabend niedergebrannt."Hier herrscht das Chaos", sagte der Militär. Zahlreiche von Christen bewohnte Häuser seien von Moslems angesteckt worden, berichtete ein Mitglied der protestantischen Gemeinde. Auch indonesische Sodaten seien daran beteiligt gewesen. Auch in anderen Gebieten kam es zu Gewalttaten. In der Stadt Larat wurden laut amtlicher Nachrichtenagentur mindestens 105 Häuser angezündet.

Die Molukken sind seit Januar Schauplatz gewaltsamer Ausschreitungen zwischen Moslems und Christen. Die örtlichen Behörden beklagen eine Verschärfung des Konflikts durch den Einsatz indonesischer Militärs, die sich nicht neutral verhielten, sondern wechselweise die eine oder andere Seite unterstützten. Bisher wurden offiziellen Angaben zufolge mehr als 700 Menschen getötet. Mehr als hunderttausend Menschen flohen vor der Gewalt in andere indonesische Provinzen. Bei einem Besuch in der Region Mitte Dezember hatte Staatspräsident Abdurrahman Wahid die beiden Religionsgruppen zum Ende der Gewalt aufgefordert.

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