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Brenzlige Situation: Bei gewalttätigen Protesten gegen die ausländischen Truppen kam es in der afghanischen Provinz Taloqan zu einer Schießerei in einem Bundeswehrlager.

© Reuters

Gewalttätige Demo in Afghanistan: Bundeswehr schoss auf Angreifer

Bei gewalttätigen Protesten gegen ein Bundeswehrlager in Nordafghanistan haben deutsche Soldaten Schüsse auf Angreifer abgegeben und sieben bis zehn von ihnen verletzt.

Das Einsatzführungskommando der Bundeswehr verteidigte das Vorgehen der Soldaten. Es habe sich zweifelsfrei um eine Selbstverteidigungssituation gehandelt. Es gebe keine Erkenntnisse, dass Menschen von deutschen Soldaten getötet worden seien, teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr zudem am Freitag mit. Die Demonstranten hatten das Bundeswehrlager im nordafghanischen Taloqan am Mittwoch auch mit Handgranaten und Molotowcocktails angegriffen. Dabei wurden ein Bundeswehrsoldat mittelschwer und zwei weitere leicht verwundet. Zudem erlitten elf deutsche Soldaten kleinere Blessuren. Fünf afghanische Wachleute wurden ebenfalls verletzt.

Die Bundeswehr reagierte auf den Ansturm mit Warnschüssen und schließlich mit Schüssen vor allem auf die Beine. In drei bis vier Fällen seien aber auch Schüsse auf den Oberkörper abgegeben worden, erklärte das Einsatzführungskommando. In einem Fall sei ein Treffer im Hals- oder Kopfbereich nicht ausgeschlossen. Die Untersuchung sei noch nicht abgeschlossen. Der Generalbundesanwalt wurde durch das Einsatzführungskommando der Bundeswehr informiert.

Bei der Demonstration vor dem Camp wurden bis zu zwölf Zivilisten getötet. Auslöser der Proteste waren Vorwürfe gegen die internationale Schutztruppe Isaf, sie habe zuvor vier Zivilisten getötet. Nach Isaf-Angaben handelte es sich um Angehörige der terroristischen Islamischen Bewegung Usbekistans. (dpa)

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