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Giftmüllskandal von Abidjan: Festnahmen in Amsterdam

Im Zusammenhang mit dem Giftmüllskandal an der Elfenbeinküste hat die niederländische Polizei zwei Mitarbeiter einer Amsterdamer Hafenfirma festgenommen.

Amsterdam - Die Staatsanwaltschaft ermittelt außerdem gegen die niederländische Ölhandelsfirma Trafigura, mit deren Schiff "Probo Koala" giftige Flüssigabfälle in den afrikanischen Staat gebracht worden waren. Die Behörde bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Volkskrant".

Der Giftmüll war im vergangenen Sommer in Abidjan auf offenen Kippen deponiert worden. Zehn Menschen starben durch das Einatmen giftiger Gase, Zehntausende ließen sich medizinisch behandeln. Die "Probo Koala" hatte ihre Giftfracht zunächst in Amsterdam löschen sollen. Angesichts der hohen Kosten wurde sie, nachdem die Entladung bereits begonnen hatte, jedoch wieder auf Fahrt geschickt. Die beiden Festgenommenen werden verdächtigt, Umweltschutzauflagen missachtet und Unterlagen gefälscht zu haben. Das Schiff hätte mit dieser Ladung nicht mehr auslaufen dürfen. Gegen den Kapitän erging ein Haftbefehl, er ist jedoch nicht in den Niederlanden.

Trafigura operiert von London aus, ist jedoch in den Niederlanden registriert. Die Firma wird von der Staatsanwaltschaft ebenfalls verdächtigt, Gesetze übertreten zu haben. Doch ist noch nicht klar, wer dafür die Verantwortung trägt. Das Unternehmen hat sich in dieser Woche mit der Regierung in Abidjan geeinigt, 150 Millionen Euro zu zahlen, dafür wurden die Ermittlungen dort eingestellt. (tso/dpa)

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