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GIZ-Chefin verteidigt sich: „Es sind nur diffizile Einzelfälle“

Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) wirdwegen angeblicher Steuertricks kritisiert. GIZ-Chefin Tanja Gönner im Gespräch über ihre Organisation.

Wir wissen, dass solche Steuergeschichten im aktuellen Umfeld nicht gerade angenehm sind. Aber ich kann versichern: Früher die GTZ und heute die GIZ haben sich immer an Recht und Gesetz gehalten. Was jetzt in Rede steht, sind diffizile Einzelfälle, die nicht in drei Worten erklärt werden können.

Gibt es eine Anzeige, ein Ermittlungsverfahren gegen die GIZ?

Mir liegt keine Anzeige vor. Ich bin in dieser Angelegenheit sehr entspannt.

Haben Sie das Gefühl, dass die GIZ in Deutschland ausreichend bekannt ist?

Wir sind in den Ländern Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas unglaublich bekannt, aber in Deutschland wissen die wenigstens was die GIZ tut. Erst vor kurzem meinte selbst Günter Jauch in seiner Sendung als das Stichwort GIZ fiel, dass es um die GEZ gehe und warum die jetzt auch im Ausland Gebühren eintreibe.

Was kann man daran ändern?

Wir sind nicht dazu da, große Werbekampagnen zu fahren. Aber wir sind auch im öffentlichen Auftrag in Deutschland in der internationalen Fortbildung aktiv. Das müssen wir deutlicher machen.

Hat sich bei Ihren Reisen ein Schwerpunkt herauskristallisiert, auf den die GIZ besonders achten sollte?

Es gibt viele Bereiche, auf die wir achten sollten. Ich möchte kein Feld hervorheben. Als GIZ-Chefin bin ich weder die Klima-, die Umwelt- noch die Frauen- Frau. Darauf lege ich ausdrücklich Wert.

Sollte die GIZ als Türöffner für deutsche Unternehmen etwa in afrikanischen Ländern südlich der Sahara fungieren?

Wir schreiben unsere Angebote für Leistungen in den Ländern international aus. Da können und sollten sich auch deutsche Unternehmen bemühen. Aber wir helfen deutschen Firmen gerne, wenn es um kulturelle Fragen, um Regulierung und Vorschriften vor Ort geht.

Die GIZ ist neben der KfW-Bank eine von zwei großen staatlichen Entwicklungsinstitutionen. Bedarf es einer Fusion?

Das steht, so deute ich die Signale aus dem politischen Raum, derzeit nicht auf der Agenda. Wir arbeiten erst einmal weiter an der Integration der aus drei Organisationen vor zwei Jahren entstandenen GIZ. Auch wenn wir gut vorankommen, bleibt das eine größere Aufgabe. Das Verhältnis zur KfW ist sehr gut, die Kooperation auch vor Ort in den Ländern funktioniert reibungslos. Auch insofern drängt sich keine Fusion auf.

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