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Gleichberechtigung: Einflussreiche Posten fest in Männerhand

Einer UN-Studie zufolge schaffen es nur wenige Frauen in die entscheidenden Gremien von Politik und Wirtschaft. Dabei verbuchen weibliche Vorstände größere Erfolge.

Frauen sind bei Entscheidungsprozessen in aller Welt immer noch stark unterrepräsentiert. Das geht aus der Studie "World Survey on the Role of Women in Development" hervor, welche die UN in New York veröffentlicht haben.

Deutlich wird das Ungleichgewicht beispielsweise in den Parlamenten: In den 30 Ländern der OECD (Organisation for Economic Co-Operation and Development) ist nur jeder fünfte Sitz von einer Frau besetzt. In Nord- und Südamerika ist der Anteil weiblicher Parlamentarier mit 21,7 Prozent ähnlich klein. In Asien und den afrikanischen Ländern südlich der Sahara sind 18 Prozent der Abgeordneten Frauen, in der arabischen Welt lediglich 9,7 Prozent.

Auch in der Wirtschaft schaffen es Frauen im Vergleich zu Männern weniger häufig in verantwortliche Positionen: Laut der Studie haben lediglich 23 Prozent aller Großunternehmen in OECD-Ländern mehr als eine Frau im Vorstand. Fast jedes zweite Unternehmen – 46 Prozent – ließ nicht eine einzige Frau in seinen Vorstand aufrücken. In den USA sind derweil bereits 13 Prozent aller Vorstandsmitglieder weiblich und in Kanada elf Prozent.

Diese Unternehmen dürften überdurchschnittlich erfolgreich sein, denn laut UN führt der Einsatz von Frauen in der Wirtschaft nachweisbar zu größerem Erfolg: Im Fortune-500-Ranking der weltweit umsatzstärksten Firmen erzielten Unternehmen mit weiblichen Vorständen in OECD-Ländern 42 Prozent höhere Verkaufsgewinne und verbesserten ihre Rendite aus Investitionen um 67 Prozent.

Die USA, Großbritannien und Irland beschäftigen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor prozentual die meisten Managerinnen. Die geringsten Chancen innerhalb der OECD-Länder, in gehobene Positionen aufzurücken, haben Frauen in Italien, Spanien und Griechenland. In der ganzen OECD ist nur jeder 15. Posten in der Geschäftsführung von Großunternehmen von einer Frau besetzt, heißt es in der Studie. Norwegen und Schweden haben den höchsten Anteil weiblicher Direktoren, Italien, Portugal und Japan bilden die Schlusslichter.

Eine Untersuchung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in 70 Ländern kam zu dem Ergebnis, dass Frauen nur ein Viertel jener Arbeitsplätze besetzten, die einen gewissen "Status, Einfluss sowie Macht und Entscheidungsbefugnis" verleihen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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