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Gletscherschmelze: "Sie tauen uns vor den Augen weg"

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hält die nächsten zehn Jahre für entscheidend im Kampf gegen die globale Erwärmung und fordert vor der UN-Klimakonferenz zu einer drastischen Umkehr auf.

Berlin - Auf der am Montag in Nairobi beginnenden UN-Klimaschutzkonferenz müssten "alle Staaten ihr Äußerstes versuchen, um den Ausstoß der Klimagase endlich unter Kontrolle zu bekommen", forderte der Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.

Laut Greenpeace rechnen Wissenschaftler mit einem Abschmelzen aller Alpengletscher noch in diesem Jahrhundert. "Der Klimawandel kommt, doch wie stark, liegt in unserer Hand", betonte Smid.

"Es geht viel schneller, als wir uns das jemals vorgestellt haben"

Einem neuen Report der Organisation zufolge führt die globale Erwärmung in immer kürzerer Zeit zu immer dramatischeren Folgen. "Es geht viel schneller, als wir uns das jemals vorgestellt haben", warnte Sylvia Hamberger von der Gesellschaft für ökologische Forschung. Laut dem von Greenpeace vorgelegten Bericht ist im Durchschnitt von 1991 bis 2004 doppelt so viel Gletschermasse abgeschmolzen wie von 1961 bis 1990. In der jüngsten Vergangenheit habe sich dieser Trend sogar noch verschärft. So verliert Grönland den Angaben zufolge inzwischen mit 240 Kubikkilometern pro Jahr dreimal so viel Eis wie vor 2003.

Sollte die Prognose von Wissenschaftlern eintreffen, werden laut Greenpeace kleinere Alpengletscher bereits bis 2050 verschwunden sein. Durch den Rückgang der Eismassen werde es künftig vermehrt zu Murenabgängen und Erdrutschen kommen, es drohe Trinkwasserknappheit und Verkarstung. Infolge des Abschmelzens der Polkappen werde es zudem Überschwemmungen geben, die bis zu 100 Millionen Menschen zu Klimaflüchtlingen machen könnten. Die UN-Klimakonferenz dauert bis 17. November. (tso/ddp)

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