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Politik: Glos: Stoiber steht bereit

Der Kanzlerkandidaten-Streit in der Union wird zunehmend auf offener Bühne ausgetragen. CSU-Landesgruppenchef Michael Glos gab als erster führender CSU-Politiker klar zu erkennen, dass er mit einer Bewerbung seines Parteichefs Edmund Stoiber rechnet.

Von Robert Birnbaum

Der Kanzlerkandidaten-Streit in der Union wird zunehmend auf offener Bühne ausgetragen. CSU-Landesgruppenchef Michael Glos gab als erster führender CSU-Politiker klar zu erkennen, dass er mit einer Bewerbung seines Parteichefs Edmund Stoiber rechnet. "Ich gehe davon aus, dass er für eine Kandidatur zur Verfügung steht", sagte Glos am Dienstag in Berlin. Dies entspreche einer weit verbreiteten Auffassung in der Union. Stoiber und CDU-Chefin Angela Merkel würden vermutlich nach der CDU-Vorstandsklausur Mitte Januar über das Thema reden. Wenn beide nicht selbst zur Lösung der Personalfrage in der Lage sein sollten, "wird es Hilfe von außen geben", sagte Glos. "Das kann die Fraktion sein." Dort gilt eine Mehrheit für Stoiber als sicher.

Schützenhilfe für Merkel gab hingegen der NRW-Landeschef Jürgen Rüttgers. Er sagte der Zeitschrift "Bunte", nach dem Dresdner Parteitag seien Merkels Chancen gestiegen, sich in der Kandidatenfrage durchzusetzen. Dass der CDU-Vorstand mehrheitlich für Stoiber sei, sei bloße "Kaffeesatzleserei".

Glos hat zur Klausurtagung der CSU-Landesgruppe in Kreuth Anfang Januar neben Stoiber auch Wolfgang Schäuble als Gast eingeladen. Glos wollte sich nicht auf Anspielungen einlassen, dass er damit den CDU-Politiker als dritten potenziellen Kanzlerkandidaten im Gespräch halten wolle. Er machte aber deutlich, dass er mit Diskussionen über die K-Frage in Kreuth rechnet. Jeder könne sich zu Wort melden, und es gebe auch kein "Spekulationsverbot".

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