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Blick auf ein ehemaliges Bürogebäude in Gräfenhainichen (Sachsen-Anhalt). In der Nacht auf Samstag ist auf das ehemalige Bürogebäude geschossen worden.

© dpa

Gräfenhainichen: Schüsse auf geplante Flüchtlingsunterkunft in Sachsen-Anhalt

Erst vergangenes Wochenende wurden Steine auf die geplante Unterkunft geworfen, im Dezember war das Gebäude unter Wasser gesetzt worden.

Eine in Sachsen-Anhalt geplante Flüchtlingsunterkunft wird immer härter attackiert: In der Nacht auf Samstag ist auf das ehemalige Bürogebäude in Gräfenhainichen geschossen worden. Die Polizei prüft Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten Tötung. Wachleute, die sich zum Zeitpunkt der Tat in dem Objekt aufhielten, seien nicht verletzt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Es wurden Einschüsse festgestellt, mehrere Fensterscheiben wurden zerstört. Ein Spürhund konnte eine Fährte aufnehmen, die Suche nach dem oder den Tätern blieb jedoch zunächst erfolglos.

Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) verurteilte den „feigen und hinterhältigen“ Anschlag. „Wir werden alles daran geben, den oder die Täter zu ermitteln und einer gerechten Strafe zuzuführen“, sagte der Minister in Magdeburg.

Die Schüsse seien offenbar aus einer „erlaubnispflichtigen Waffe“ abgegeben worden, sagte der Polizeisprecher. Über das Kaliber der verwendeten Munition machte er keine Angaben. Die Tat zeige „die zunehmende Hemmungslosigkeit von Ausländerfeinden, denen Staat und Gesellschaft gemeinsam entgegentreten müssen“, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Bis zu 80 Flüchtlinge sollten einziehen

Der Staatsschutz hat die Ermittlungen gegen Unbekannt aufgenommen. Spezialisten des Landeskriminalamtes unterstützten die Spurensuche am Tatort.

Erst am vergangenen Wochenende waren Steine gegen das Gebäude geworfen worden. Glasscheiben und eine Werbetafel gingen zu Bruch. Auch diese Tat hatten Wachleute gemeldet.

Schon im Dezember vergangenen Jahres hatten Unbekannte das ehemalige Bürogebäude nachts unter Wasser gesetzt, so dass es unbewohnbar wurde. Der Sachschaden betrug 80.000 Euro. Nach dem Wasserschaden gab es dann mehrfach Attacken mit Steinen.

Nach dem Angriff vor einer Woche hatte ein Sprecher des Landratsamtes gesagt, es ändere sich nichts an den Plänen, in dem Gebäude Flüchtlinge unterzubringen. Bis zu 80 Menschen sollen dort einziehen. Allerdings stehe der einstige Bürokomplex wegen der Schäden mittelfristig nicht zur Verfügung. (dpa)

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